Nervenzellen aus Stammzellen von Haarfollikeln gewonnen

Neuer Ansatz zur Behandlung von Glatzen

Wissenschafter der University of California haben nachgewiesen, dass Nervenzellen aus Stammzellen von Haarfollikeln gewonnen werden können. Haar entsteht aus Follikeln. Neue Follikelzellen werden aus Stammzellen gebildet, die in einer kleinen Ausbuchtung seitlich der Haarfollikel zu finden sind. Das Team um Yasuyuki Amoh hat jetzt gezeigt, dass die gleichen Stammzellen potenziell für die Behandlung von neurologischen Gegebenheiten eingesetzt werden könnten. Es zeigte sich, dass die Follikelstammzellen der Barthaare von Mäusen eine Substanz namens Nestin exprimierten. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Signal dafür, dass sich Zellen zu Neuronen entwickeln sollen. Die Ergebnisse der Studie wurden in den The Proceedings of the National Academy of Science veröffentlicht.

In einem zweiten Schritt wurde getestet, ob sich die Follikelzellen zu ausgereiften Nervenzellen weiterentwickeln konnten. Als sie unter die Haut von Mäusen transplantiert wurden, zeigte sich, dass auch diese Entwicklung erfolgt war. Die Follikelstammzellen konnten sich ebenfalls zu Hautzellen, glatten Muskelzellen und zu pigmentproduzierenden Zellen, so genannten Melanozyten, weiterentwickeln. Laut den Wissenschaftern legen diese Ergebnisse nahe, dass Stammzellen aus Haarfollikeln eine leicht zugängliche Quelle von Stammzellen für den therapeutischen Einsatz sein können. Wissenschafter der University of Pennsylvania haben laut BBC bereits vorgeschlagen, diese Stammzellen zur Behandlung von Glatzen einzusetzen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

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