Nanotechnologie in Europa: CeNTech koordiniert Industriekontakte

FRONTIERS Management Board tagte im CeNTech / Europäische Integration der Forschung als Leitidee


Drei Tage lang stand das Zentrum für Nanotechnologie (CeNTech) in Münster ganz unter der europäischen Flagge: Vom 23.-25. Januar 2005 trafen sich dort die Koordinatoren des im letzten August gegründeten und von der EU geförderten Nanotechnologie-Netzwerkes FRONTIERS. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Zwischenbilanzen gezogen und die weiteren Etappenziele festgelegt.

Die insgesamt 192 FRONTIERS Wissenschaftler aus 12 führenden Forschungsinstitutionen in 8 Ländern haben sich zu Clustern zusammengeschlossen, um ihr Know-How in gemeinsamen Forschungsprojekten zu bündeln.

Um die zu erwartenden Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte zu überführen, hat die von der CeNTech GmbH geleitete Arbeitsgruppe „Science-to-Industry“ ihre Arbeit aufgenommen. Sie setzt sich sowohl aus Wissenschaftlern der Forschungsprojekte als auch Vertretern europäischer Großunternehmen sowie Klein- und Mittelständlern zusammen. Um den Forschungstransfer zu beschleunigen, werden beispielsweise eine Reihe von Weiterbildungsveranstaltungen für Industriepartner angeboten und Fragen des europäischen Patentrechts diskutiert. „Kernstück der Arbeitsgruppe ist ein hochrangig besetztes Applikationskomitee, das uns helfen wird, die laufenden Forschungsprojekte hinsichtlich ihrer Marktfähigkeit zu bewerten und die Richtung zukünftiger Entwicklungen zu steuern,“ erläutert Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer der CeNTech GmbH.

Die Arbeitsgruppe „Gender Issues“ stellt sich währenddessen der Aufgabe, die Situation von Wissenschaftlerinnen bei den im Netzwerk aktiven Partnerinstitutionen zu verbessern und ihren Anteil zu erhöhen. „Trotz einiger Fortschritte innerhalb der europäischen Staaten ist die Forschungsgemeinschaft von einer vollständigen Anerkennung weiblicher Mitglieder noch weit entfernt“, gibt Steffi Friedrichs von der Universität Cambridge und Leiterin der Gender Awareness Group zu bedenken. „Das FRONTIERS Netzwerk gibt uns aber die Gelegenheit, jene fundamentalen innereuropäischen Unterschiede zu identifieren, welche sowohl im kulturellen als auch arbeitsvertraglich geregelten Bereich eine aktive Karriere weiblicher Wissenschaftler behindern oder begünstigen.“ Die Erkenntnisse der Arbeitsgruppe sollen innerhalb der FRONTIERS-Partner umgesetzt und an die Europäische Kommission weiterempfohlen werden.

„Die europäische Integration in der Forschung, in der Ausbildung und in der wissenschaftlichen Infrastruktur ist das Hauptziel von FRONTIERS“, betont Netzwerk-Koordinator Jan-Willem Weener vom niederländischen Partnerinstitut MESA+. „Mit diesem Ansatz tragen wir dazu bei, die Fragmentierung der europäischen Nanotechnologie-Forschung zu überwinden und Europa als Wirtschaftsraum zu stärken.“

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Claas Sudbrake idw

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