Vielzahl von Genen für sexuelle Orientierung entscheidend

Bereiche auf den Chromosomen 7, 8 und 10 identifiziert

Wissenschafter der University of Illinois haben nachgewiesen, dass eine Vielzahl von Genen für die sexuelle Orientierung entscheidend ist. Nach der Analyse des gesamten menschlichen Genoms kamen sie zu dem Ergebnis, dass es kein „Homosexuellen-Gen“ gibt. Sie schreiben in dem Fachmagazin Human Genetics, dass Umweltfaktoren wahrscheinlich ebenfalls eine Rolle spielen. Diese Studienergebnisse liefern einen weiteren Beitrag zu der Diskussion, ob die sexuelle Orientierung der freien Entscheidung unterliegt. Ein Großteil der früheren genetischen Forschung zur männlichen Homosexualität konzentrierte sich laut BBC auf das X-Chromosom, das von den Müttern an die Söhne weitergegeben wird.

Das Team um Brian Mustanski untersuchte alle 22 Paare der Nichtgeschlechtschromosomen von 456 Menschen aus 146 Familien mit zwei oder mehreren schwulen Brüdern. Es konnten verschiedene identische DNA Bereiche nachgewiesen werden, die homosexuelle Geschwister auf anderen Chromosomen als X teilten. Rund 60 Prozent dieser Brüder verfügten auf den Chromosomen 7,8 und 10 über identische DNA. Wahrscheinlich sei jedoch nur, dass 50 Prozent dieser DNA gemeinsam sei. Zwischen dem auf dem Chromosom 10 nachgewiesene Bereich und der sexuellen Orientierung bestand nur dann ein Zusammenhang, wenn sie von der Mutter geerbt wurde. Mustanski erklärte, dass in einem nächsten Schritt diese Ergebnisse durch weitere Studien bestätigt werden müssten. Zusätzlich seien jene Gene innerhalb der neu entdeckten Sequenzen zu identifizieren, die mit der sexuellen Orientierung in Verbindung stehen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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