Gentechnisch veränderter Mais StarLink : Allergie-Verdacht bestätigt sich nicht

Nach Abschluss umfangreicher Untersuchungen haben Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörden (FDA/CDC) bekannt gegeben, dass das in den gentechnisch veränderten Mais der Sorte StarLink neu eingeführte Protein Cry9C nach den vorliegenden Ergebnissen kein erhöhtes allergenes Potential aufweist. Ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Maisprodukten speziell dieser Varietät und einer durch Antikörper vermittelten Unverträglichkeit von Lebensmitteln (Allergie) kann nicht hergestellt werden. Der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG) hat die veröffentlichten Testergebnisse mit großer Zufriedenheit aufgenommen, bestätigen sie doch die aus den eigenen Reihen geäußerte Einschätzung zum allergenen Potential des betreffenden Proteins.

Bei der Zulassung gentechnisch modifizierter Pflanzen bzw. daraus hergestellter Erzeugnisse wird besonderes Augenmerk auf das allergene Potential der neu eingeführten Eiweiße gelegt. Nur diejenigen Produkte, bei denen sich die Entstehung immunologisch bedingter Unverträglichkeiten von Lebensmitteln nach Stand der Wissenschaft ausschließen lässt, werden für den menschlichen Verzehr zugelassen. Die Maissorte StarLink war von den amerikanischen Behörden zunächst nur für die Verwendung als Tierfutter zulassen worden, da in diesem Punkt noch letzte Zweifel bestanden. Ungeachtet dessen gelangte der Mais im letzten Jahr in den USA in die menschliche Nahrungsmittelkette. Nach landesweiten Aufrufen meldeten sich 51 Personen, die nach dem Verzehr von Maiserzeugnissen unter Beschwerden bzw. allergischen Reaktionen litten. Bei 28 dieser Personen konnte eine Beziehung zwischen Verzehr von Maiserzeugnissen und Beschwerdeverlauf hergestellt werden. Zur Überprüfung, ob die allergischen Reaktionen mit der Bildung von Antikörpern speziell gegenüber dem Cry9C-Protein im Zusammenhang stehen, wurde ein Test zum Nachweis von entsprechenden Antikörper im Serum entwickelt. Im Serum keiner der untersuchten Personen konnten Antiköper gegen das neu eingeführte Cry9C-Protein nachgewiesen werden.

Verbraucher sollten stets ein Höchstmaß an Sicherheit der von ihnen konsumierten Produkte erwarten können. Gerade gentechnisch veränderte Erzeugnisse unterliegen in diesem Zusammenhang strengen behördlichen Prüfungen. Außer Frage steht natürlich, dass es prinzipiell nicht akzeptabel ist, wenn sich ein bislang nur für die tierische Ernährung zugelassenes Produkt in der menschlichen Nahrungskette wiederfindet. Zur Verdeutlichung derlei Probleme trägt eine klare und wissenschaftlich untermauerte Berichterstattung bei, die die Verunsicherung der Verbraucher nicht unnötig vergrößert. Die Mitglieder des WGG eint ein optimistisches, aber nicht unkritisches Verhältnis zur Grünen Gentechnik. Sie bekennen sich zu einem verantwortlichen Umgang mit dieser Zukunftstechnologie und zur Verantwortung, als Fachwissenschaftler an der kontroversen öffentlichen Debatte aktiv teilzunehmen. Dem Kreis gehören Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie vertreten unter anderem die Bereiche Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Molekularbiologie, Mikrobiologie und Pflanzenzüchtung.

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Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany ots

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