Aminosäure zur Bekämpfung von Retroviren
Tryptophan verhindert Ausbreitung
Amerikanische Wissenschaftler haben einen neuen Ansatz zur Bekämpfung von Retroviren entwickelt. Unter der Leitung von Massimo Palmarini von der Georgia University wurde mit Tryptophan eine Chemikalie identifiziert, die Retroviren an der Ausbreitung hindern kann. Viren wie HIV verbreiten sich permanent weiter, indem sie ihr genetisches Material in gesunde Zellen einschleusen. Die Forscher gehen in den Proceedings of the National Academy of Sciences davon aus, dass Tryptophan diesen Vorgang verhindern kann. Eine Behandlung gegen die meisten Retroviren ist schwierig, da sie den genetischen Aufbau von Zellen permanent verändern. Menschen und Tiere tragen jedoch auch harmlose Retroviren in sich, die keine Bedrohung für die Gesundheit darstellen.
Die Wissenschaftler führten als Teil der aktuellen Studie Tests mit Schafen durch. Sie verglichen ein Retrovirus, das Lungenkrebs bei den Tieren verursacht, mit einem der harmlosen. Dabei wurde ein harmloses Retrovirus identifiziert, das dem Krebs verursachenden sehr ähnlich ist. Dieses Virus konnte sich nicht ausbreiten und gesunde Zellen infizieren, da seine viralen Partikel nicht aus der Wirtszelle entweichen konnten. Verantwortlich dafür war die Aminosäure Tryptophan. Es zeigte sich zusätzlich, dass dieses Retrovirus, enJS56A1, auf das Virus, das den Lungenkrebs verursacht, Auswirkungen hat. Palmarini erklärte gegenüber BBC News Online, dass weitere Forschungen notwendig seien. Es könnten geringfügige Unterschiede zwischen den einzelnen Retroviren bestehen.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie
Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.
Neueste Beiträge
Neue Dropbox Features
Nahtlose Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, gemeinsame Dokumentenerstellung für Microsoft, erweiterte Dropbox Replay-Funktionen und vieles mehr. Dropbox Inc. (NASDAQ: DBX) kündigt heute neue Funktionen für mehr Sicherheit, bessere Organisation sowie schnellere und bequemere Freigabeprozesse…
Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt
Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….
Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen
Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…