Neues EU-Projekt gibt europäischer Nanobiotechnologie Auftrieb

Mit einem Gesamtbudget von 26 Millionen Euro stellt ein neues von der EU finanziertes Integriertes Projekt das bisher größte Projekt zu Nanotechnologien dar. In Rahmen des Projekts soll eine neue Generation von nanobiotechnologischen Geräten mit therapeutischer Anwendung im Bereich des Tissue Engineering entwickelt werden.

Das auf vier Jahre angelegte Projekt mit dem Titel cellPROM (Zellprogrammierung durch Geräte im Nanomaßstab – cell programming by nanoscaled devices) führt 27 akademische und industrielle Forscher aus 12 europäischen Staaten zusammen.

CellPROM wird unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der Europäischen Kommission finanziert und verfolgt das Ziel, medizinische „Makrogeräte“ in Nanoinstrumente umzuwandeln, während gleichzeitig verschiedene Fachkenntnisse kombiniert werden, um die Lücke zwischen Biologie und Nanotechnologie zu schließen. Man hofft, dass mithilfe dieser neuen Nanoinstrumente ein technischer Durchbruch in der regenerativen Medizin, insbesondere in Bezug auf autologe Zelltherapie, Krebsbehandlung und medizinische Implantate, erreicht werden kann.

Unter Verwendung menschlicher und tierischer adulter Stammzellen werden mit dem CellPROM-Instrument einzelne Zellen behandelt und nicht-invasiv in therapeutisch und diagnostisch relevante Zellen geteilt. Ziel ist eine Minimierung der unerwünschten Wirkungen des Imprintings künstlicher Zellen sowie die Neuprogrammierung einzelner Zellen in industriellem Umfang.

Laut Aussage des Projektkonsortiums „wird diese Technologie Biologen und Physikern neue Optionen bieten, eine Vielzahl von Krankheiten zu bekämpfen“.

Insbesondere wird das Projekt durch die Produktion von Zellkulturen und Geweben, die für Autotransplantate verwendet werden können, „Europa die Möglichkeit geben, die Entwicklung in der neuen Medizintechnologie, die für den Einsatz von Stammzellen für regenerative Therapien erforderlich ist, anzuführen“, fügte das Konsortium in einer Erklärung hinzu.

Die späteren Anwendungen werden zweifellos großen Einfluss auf die pharmazeutische Industrie und Hersteller moderner Medizinprodukte nehmen sowie zur Etablierung Europas auf diesem Schlüsselmarkt beitragen.

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