Pflanzengen-Entdeckung soll Dünger einschränken

Biologen auf der Spur pflanzlicher Nährstoffaufnahme

Amerikanische Wissenschaftler haben in Pflanzen jene Gene entdeckt, die für den Transport von Phosphat zuständig sind, berichtet die Cornell Universität. Die Erkenntnisse werden für die Zukunft große Bedeutung haben, denn so hoffen die Forscher, das Wissen wird helfen, in Zukunft landwirtschaftliche Erträge zu steigern und den Düngeanteil zu reduzieren. Phosphate zählen neben Kalium und Magnesium zu den wichtigsten Pflanzennährstoffen.

„Der wichtigste Teil der Arbeit liegt eigentlich noch vor uns“, so Maria Harrison, Forscherin des Boyce Thompson Institute for Plant Research an der Cornell University. Das Wissen über die Gene soll Licht in die Abläufe der pflanzlichen Lebensweise bringen und Aufschluss über die symbiotische Pilz-Pflanzenverbindung, die so genannten Arbuskuläre Mycorrhiza (AM-Pilze). Diese Gemeinschaft der Bodenmikroorganismen, die häufig mit den Wurzeln höherer Pflanzen in Symbiose leben, wird von einer großen Mehrheit aller Pflanzen gebildet. Die Pflanzen profitieren durch diese Symbiosen, die ihnen wichtige Nährstoffe verfügbar machen.

Die Forscher wollen dieses Wissen dafür einsetzen, in Zukunft Pflanzen zu züchten, die weniger Phosphat-Dünger brauchen. „Die AM-Pilze sind sehr effizient, Pflanzen bei der Nährstoffaufnahme, insbesondere von Phosphor aus dem Boden, zu helfen“, so die Forscherin. „Diese Symbiose hat große Bedeutung für eine nachhaltige Landwirtschaft.“ Phosphatdünger zählen heute zu den größten Umweltbelastungen, da die Überdüngung von Feuchtbiotopen, Seen und sogar Meeren zu unerwünschten Algenwachstum führt. Überdüngung ist unter anderem auch für die Zerstörung von Korallenriffen verantwortlich. Die Wissenschaftler arbeiten nun daran, festzustellen, welche Gene eine entscheidende Rolle bei der Symbiose zwischen den AM-Pilzen und den Pflanzen spielen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://bti.cornell.edu

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