Dinosaurier: Zu viele Männchen schuld am Untergang

Temperatur entscheidet bei Reptilien über Geschlecht

Zu einer völlig neuen Theorie, was das große Sterben der Dinosaurier bewirkt hat, kommen britischer Forscher der University of Leeds. Ihrer Ansicht nach sind die großen Reptilien einfach deshalb ausgestorben, weil es zu viele Männchen und zuwenig Weibchen gegeben hat, berichtet BBC-Online. Die Gründe dafür liegen aber sehr wohl beim Wechsel des Klimas vor 65 Mio. Jahren.

Dinosaurier waren ebenso wie Krokodile heute Reptilien, die Eier gelegt haben. Bei Krokodilen entscheidet die Temperatur wo die Eier gelagert werden, darüber ob die Nachkommen weiblich oder männlich sind. Asteroideneinschläge haben dazu geführt, dass sich die Erdoberfläche abgekühlt hat. Danach sind vermehrt männliche Saurier auf die Welt gekommen. Das Gleichgewicht war damit nicht mehr hergestellt, meinen David Miller und seine Forscherkollegen von der University of Leeds.

200 Mio. Jahre lang waren die Dinosaurier allerdings an der Spitze des „ökologischen Baumes“. Dann sind die Dinge für die Riesenechsen allerdings nicht mehr so gut gelaufen, meinen die Experten. Unklar scheint hingegen weiter zu sein, welche Konsequenzen Asteroideneinschläge genau auf die Riesenechsen gehabt haben. Fest steht, dass es auf der Erde zu einem Massensterben gekommen ist. Sand und aufgewirbelter Staub nach den Einschlägen der Asteroiden haben das Sonnenlicht nicht mehr auf die Erde fallen lassen. Die Folge waren immer niedrigere Temperaturen. Für die Saurier, wechselwarme Lebewesen, waren die geänderten Bedingungen dramatisch. Nicht deshalb, weil die Erde plötzlich so vergiftet war, sondern weil die Temperaturen so stark fielen.

Kritiker bemerkten, dass die Theorie mit den veränderten Geschlechtern nicht schlüssig sei, denn mehr als 50 Prozent aller Arten sind damals vor 65 Mio. Jahren ausgestorben. „Am schlimmsten hat es damals aber nicht die Tiere an Land, sondern in den Meeren getroffen“, so Benny Pieser von der Liverpool John Moores University. Ungeklärt ist aber weiterhin, wie es Krokodile und Schildkröten schafften, das große Sterben bis heute zu überleben. Dabei, glauben die Forscher, war ihnen das wechselseitige Leben zwischen Land und Wasser offensichtlich von Vorteil.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.leeds.ac.uk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer