Neue Forschergruppe untersucht Empfindlichkeit von Organismen bei der Entstehung von Tumoren

DFG genehmigt die Einrichtung einer neuen Forschergruppe zum Thema „Suszeptibilitätsfaktoren der Tumorgenese“.

„Suszeptibilität“ – Hinter diesem Wort verbirgt sich ein wichtiger Baustein für das Verständnis, weshalb es zur Entstehung von Tumoren kommen kann. „Suszeptibilität beschreibt die Empfindlichkeit oder die Anfälligkeit von Menschen oder von einzelnen Zellen, Organen oder Organismen für die Tumorgenese“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Franz Oesch vom Institut für Toxikologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Oesch ist Sprecher einer neuen Forschungsgruppe, die sich mit den molekularen Faktoren befasst, die bei der Krebsentstehung und der Krebsentwicklung von entscheidender Bedeutung sind. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die Forschergruppe „Suszeptibilitätsfaktoren der Tumorgenese“ in den kommenden drei Jahren mit rund 1,2 Mio Euro unterstützen.

Die Empfindlichkeit oder Anfälligkeit eines Organismus für die Entstehung von Tumoren hängt von verschiedenen Faktoren ab: Für die Tumorinitiation sind im Regelfall reaktive Stoffwechselprodukte krebserregender Fremdstoffe verantwortlich. Die Konzentration dieser reaktiven Stoffwechselprodukte in der Zelle wird durch die Aktivität der für ihre Bildung zuständigen giftenden Enzyme und der für ihre Inaktivierung zuständigen entgiftenden Enzyme des Fremdstoffmetabolismus kontrolliert. Die DNA-Reparaturausstattung bedingt die Anfälligkeit von Zellen für Mutationen und für das Absterben von Zellen, unter anderem durch den programmierten Zelltod. Die Aktivität von Onkogenen und Tumorsuppressorgenen gewährleistet das koordinierte Ablaufen von Proliferation und Apoptose sowie die Kontrolle der genomischen Integrität.

Das Programm der Forschergruppe sieht nicht nur die isolierte Betrachtung der einzelnen Faktoren vor, sondern wird auch ihre Wechselwirkungen berücksichtigen. Für verschiedene Gene wurde eine Interaktion auf molekularer Ebene bereits beobachtet. Weiteres Ziel der Gruppe ist es, über die bekannten Einflüsse hinaus neue Gene und Mechanismen zu identifizieren, die für die Empfindlichkeit bei der Tumorgenese bedeutsam sind.

Kontakt und Informationen:

Univ.-Prof. Dr. Franz Oesch
Institut für Toxikologie
Tel. 06131 / 39-37236, Fax -230506
E-Mail: oesch@mail.Uni-Mainz.de

Media Contact

Petra Giegerich idw

Weitere Informationen:

http://www.toxikologie.uni-mainz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer