In-vitro-Mäuse schneiden bei Tests schlechter ab

Tiere sind ängstlicher und vergesslicher

Mäuse, die von Embryos stammen, die im Labor gezüchtet wurden, zeigen gegenüber normalen Mäusen deutliche Verhaltensunterschiede. Die Tiere waren besonders ängstlich und schnitten bei Gedächtnistests schlechter ab. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Wissenschaftlern der Penn State University gekommen. Die in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass die Laborumgebung einen entscheidenden Einfluss hat.

Die Wissenschaftler betonen laut BBC, dass es derzeit noch zu früh sei diese Erkenntnisse auf künstlich befruchtete menschliche Embryos anzuwenden. Es sei jedoch ratsam, die mögliche Auswirkungen der Nährflüssigkeit auf den Embryo durch das Verhindern unnötiger Verzögerungen zwischen Befruchtung und Einpflanzung zu minimieren. Diese Nährflüssigkeit versorgt den Embryo vor der Einpflanzung mit allen für Überleben und Entwicklung notwendigen Substanzen. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine genaue Nachbildung der im menschlichen Körper vorkommenden Chemikalien. Es wurde bereits von mehreren Wissenschaftlern angenommen, dass dieses künstliche Umfeld einen Einfluss auf die embryonale Entwicklung haben könnte. Denkbar sei, dass bestimmte Gene als Reaktion auf die Zusammensetzung der Nährflüssigkeit falsch exprimieren.

Während der durchgeführten Standardtests zu Verhalten und Lernen zeigten männliche Mäuse Anzeichen von Ängstlichkeit, die sich unter anderem in einer Vorliebe für offene Flächen äußerte. Zusätzlich zeigten sie im Vergleich zu normal gezeugten Mäusen kleine aber statistisch signifikante Verminderungen der Gedächtnisleistung. Der leitende Wissenschaftler Richard Schultz erklärte, dass diese Ergebnisse nicht direkt auf Kinder zuträfen, die durch künstliche Befruchtungsverfahren gezeugt wurden. (Ende)

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.psu.edu http://www.pnas.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer