Computertomographie in der (Wild-)Tiermedizin

Ein innovatives Modell der Zusammenarbeit zwischen dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Freien Universität Berlin

Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Fachbereich Veterinärmedizin (Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere) der Freien Universität Berlin feiern am Freitag, 6. Februar 2004, in Berlin-Düppel die Einweihung eines neuen Computertomographen. Es handelt sich um ein modernes Hochleistungs-Mehrschicht-CT-Gerät, das in einer ganz neuen Form wissenschaftlicher Zusammenarbeit genutzt werden wird. Zur Einweihung werden auch der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Hans-Olaf Henkel, sowie der Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin, erwartet.

Das IZW und die Kleintierklinik wollen mit dem Computertomographen gemeinsam (wild-)tier-medizinische Forschung betreiben. Sie haben vor, damit Organe sowie physiologische und pathologische Prozesse zu untersuchen. Das Verfahren erlaubt einen Blick ins Körperinnere und kann auch zeitliche Veränderungen dokumentieren.

Das gemeinsame medizinische Forschungsvorhaben stärkt die strukturelle Verflechtung von universitärer und außeruniversitärer Forschung. Mehr noch: Auch die Industrieforschung wird mit eingebunden. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Industriepartner „General Electric“ entwickeln die Beteiligten wegweisende CT-Software-Applikationen und passen in der Humanmedizin eingesetzte Software an die spezifischen Belange der Veterinärmedizin an.

Die Einsatzgebiete des neu installierten CT umfassen beispielsweise anatomisch-morphologische Grundlagenforschung (Studien zur Anatomie repräsentativer Wildtierarten), stammesgeschichtliche Untersuchungen (etwa vergleichende Anatomie der Geschlechts- und Vokalorgane bei Säugetieren) sowie angewandte Forschung (wie Fruchtbarkeitsstörungen bei Elefanten). In der klinischen Forschung stehen vor allem Knochen im Mittelpunkt. Es geht um die Bildung und Entwicklung des Knochens (Osteogenese), den Knochenstoffwechsel und die Besonderheiten des Frakturheilungsprozesses bei Hauskatzen. Des Weiteren sind vergleichende CT-Analysen der verschiedenen Knochenheilungsverfahren (Osteosynthese) geplant.

Die Kombination von Grundlagenwissenschaft und anwendungsorientierter Forschung eröffnet innovative Wege der Drittmitteleinwerbung, um die anfallenden Personal- und Betriebskosten abzudecken. Die Partner dieses Gemeinschaftsprojektes erwarten von der neuartigen Form der Zusammenarbeit in der deutschen Wissenschaftslandschaft, dass so die begrenzten Investitionsmittel optimal eingesetzt werden und zu beträchtlichen wissenschaftlichen Synergieeffekten führen.

Ansprechpartner am IZW: Prof. Heribert Hofer 030-5168-101, Dr. Thomas Hildebrandt 030-5168-209

Ansprechpartner an der FU Berlin: Prof. Leo Brunnberg 030-838-62398, Guido Fritsch 030-838-62433

Media Contact

Josef Zens idw

Weitere Informationen:

http://www.fv-berlin.de

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