Empfindliche und zuverlässige Detektion der Inhaltsstoffe von funktionellen Lebensmitteln

Funktionelle Lebensmittel („functional foods“) gelten zwar gemeinhin als vorteilhaft für die menschliche Gesundheit, doch wirklich nachgewiesen wurde dies bislang nicht. Deshalb wurden in einem von der EU finanzierten Projekt gezielt die Caseinophosphopeptide (CPPs) untersucht. Dabei handelt es sich um Nutrazeutika- und Functional-Food-Inhaltsstoffe, die in der Lebensmittelherstellung und in pharmazeutischen Anwendungen verwendet werden.

In der heutigen Lebensmittelindustrie gibt es einen Trend, gesundheitsfördernde Eigenschaften von Lebensmitteln zu nutzen, und es kommen immer mehr funktionelle Lebensmittel auf den Markt, deren Inhaltsstoffe die menschliche Gesundheit verbessern und die Lebensqualität steigern können. Doch obwohl funktionelle Lebensmittel bei den großen Lebensmittel- und Getränkeherstellern hoch im Kurs stehen, ist über ihre tatsächlichen Vorteile für die menschliche Gesundheit wenig bekannt. Dabei benötigen Ärzte, Ernährungswissenschaftler und Gesetzgeber detaillierte wissenschaftliche Daten über diese Inhaltsstoffe.

Um den Anspruch zu untermauern, dass funktionelle Lebensmittel tatsächlich Vorteile bringen, wurden in diesem Projekt neue wissenschaftliche Erkenntnisse über CPPs gesammelt. Konkret wurden dabei Forschungsarbeiten zur Produktion, Anwendung, Wirksamkeit und Sicherheit dieser speziellen mineralbindenden Peptide durchgeführt. Diese Studien dürften auch das Bewusstsein der Verbraucher für funktionelle Lebensmittel und Lebensmittel-Inhaltsstoffe maßgeblich verbessern.

Eines der Projektergebnisse war die Validierung eines nützlichen Hilfsmittels für den Nachweis und eine annähernde Quantifizierung von CPP-Mischungen, die als funktionelle Lebensmittel verwendet werden können. Es beinhaltet ein neuartiges Enzym-Immunoassay (EIA), das sich durch große Spezifität und hohe Empfindlichkeit für CPP-Präparate auszeichnet, zumindest für solche, die unter Verwendung klassischer, lebensmittelgeeigneter Enzyme hergestell wurden.

Das EIA-Verfahren könnte nicht nur einen wirksamen Nachweis von Fragmenten von CPP-Zusätzen in Lebensmittel-Endprodukten erlauben, sondern auch eine Kontrolle auf die Existenz solcher Stoffe nach einer Weiterverarbeitung oder Lagerung ermöglichen. Darüber hinaus könnte diese Neuerung den Wissenschaftlern die Möglichkeit bieten, neue Aspekte zur Stabilität von CPPs während der Verdauung sowie zur Bioverfügbarkeit und Wirkungsweise als funktionelle Lebensmittel zu erforschen.

Um zu möglichst praxistauglichen Ergebnissen zu gelangen, wurde im Projekt auch an der physiochemischen und funktionellen Charakterisierung von CPP-abgereicherten Nebenprodukten gearbeitet. Aufgrund dieser Arbeiten sind nun Daten zu speziellen Derivaten verfügbar, die von den Anwendern von Lebensmittel-Proteinzusätzen genutzt werden können. Ebenfalls untersucht wurde das allergene Potenzial von CPPs, wobei sich keine Anzeichen für irgendeine ernsthafte Reaktion allergischer Verbraucher auf die Aufnahme von CPPs ergaben.

Kontakt:

Richard Fitzgerald
University of Limerick
Department of Life Sciences
Limerick, Irland
Tel: +353-61-202598
Fax: +353-61-331490
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