Pinguinhygiene durch Hochdruck-Toilettgang
Ausscheidung von Exkrementen erfolgt mit Überdruck
Um Gefieder und Nester frei von Ungeziefer und Keimen zu halten, scheiden Pinguine mit Hochdruck ihre Exkremente aus. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Universität von Bremen gekommen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Die Biologen Victor Meyer Rochow und Joszef Gal von der internationalen Universität Bremen haben beobachtet, dass die Pinguine ihr Hinterteil aus dem Nest halten und mit hohem Druck ihre Exkremente bis zu einem halben Meter weit hinausschleudern. Das Geheimnis dieser Art der Ausscheidung liegt im Darm der gefiederten Artgenossen: dort werden Drücke von bis zu 600 Hektopaskal erzeugt. Das entspricht mehr als der Hälfte des normalen Athmosphärendrucks. Ein Mensch schafft bei der gleichen Tätigkeit weniger als 25 Prozents des Drucks, berichten die Forscher.
Die Vögel sind aber nicht nur im Bezug auf die Ausscheidung Weltmeister: Männliche Königspinguine können unverdaute Nahrung für ihre Jungen bis zu drei Wochen im Magen haltbar machen. Französische Forscher sind diesem Rätsel erst vor kurzem auf die Spur gekommen. Die Tiere verwenden zur Konservierung Acrylsäure. Diese verhindert, dass Mikroben die Nahrung zersetzen. Die Säure stammt ursprünglich aus Phytoplankton, das in der Nahrung der Pinguine enthalten ist. Offensichtlich gelingt es den Tieren problemlos den Schalter der Konservierung ein- und auszuschalten.
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