Photonische Kristalle lassen Pfauenfedern schimmern

Pfauenfedern verdanken ihr prächtiges Muster nicht allein Farbstoffen, sondern einer speziellen optischen Struktur der Federenden. Die feinen Federstrahlen sind von einer Kristallstruktur umgeben, die die Lichtfarbe verändert, berichten chinesische Forscher in einer Online-Veröffentlichung der «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften (DOI: 10.1073/pnas.2133313100). Die Wissenschaftler untersuchten die Federn unter einem Rasterelektronenmikroskop.

Federn haben einen Stamm, von dem die Federäste abzweigen, die wiederum die Federstrahlen tragen. Forschern war seit längerem bekannt, dass die Federstrahlen bei Pfauen nicht allein durch Pigmente gefärbt sind. Wie jedoch die so genannte strukturelle Kolorierung funktioniert, war bislang ungeklärt. Jian Zi und Kollegen von der Fudan Universität in Schanghai erklären die Farbentstehung nun mit zweidimensionalen photonischen Kristallen an den Federstrahlen.

Die Kristallstrukturen bestehen aus Stäbchen des Farbstoffs Melanin und dem Eiweiß Keratin, dem Hauptbestandteil von Haut und Haaren. Je nach Abstand der Melanin-Stäbchen ändert das Kristallgitter die Farbe des einfallenden Lichts und produziert so das Schillern. Das konnten die Forscher mit Hilfe von Computersimulationen belegen.

Media Contact

pro-physik.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer