Genveränderter Aquarienfisch leuchtet in der Nacht

Taiwanesische Forscher bauen Quallen-Gen in Fisch ein

Das taiwanesische Unternehmen Taikong Corporation hat eine neue Sensation für Aquarienliebhaber anzubieten: Ein Süßwasserfisch, der im dunklen gelbgrün leuchtet, soll zur Augenweide von Fischliebhabern werden, berichtet BBC-Online. Die Forscher haben die DNA einer Qualle in den kleinen Zebrafisch eingebaut. Diese sorgt für die Leuchtkraft.

„Night Pearl“, so der Name des Fisches ist der erste genetisch-veränderte Zierfisch und damit auch das erste genetisch veränderte Haustier, das von jedem für rund 17 Dollar erworben werden kann. Taikong gibt sich auch zuversichtlich was die Sicherheit des kleinen Aquarienfisches betrifft. Der Leuchtstoff sei völlig unbedenklich und harmlos. Darüber hinaus ist Night Pearl steril. Daran haben die Forscher zwei Jahre lang gearbeitet, denn Night Pearl war bereits 2001 fertig erschaffen. Die vergangenen zwei Jahre waren die Forscher damit beschäftigt, den kleinen Fisch steril zu machen, so dass er sich mit anderen Artgenossen nicht paaren kann. Das Unternehmen plant zunächst 30.000 der Leuchtfische zu verkaufen und dann in weiterer Folge die Zahl auf 100.000 zu erhöhen. Dies soll schon nach drei Monaten der Fall sein.

Doch der Enthusiasmus ist nicht bei allen so groß wie bei Taikong. Aquarianer befürchten, dass der Zierfisch auch nach Europa gelangen könnte. Darüber hinaus sei es auch in der Vergangenheit schon passiert, dass Zierfische den Weg in heimische Gewässer gefunden haben. Dort richten sie Schäden an der heimischen Flora und Fauna an. „Gerade genetisch-veränderte Zierfische wie etwa genveränderte Piranhas könnten leicht in europäischen Binnengewässern überleben“, so Derek Lambert, Mitarbeiter des Fachmagazins „Today’s Fishkeeper“. Der Experte fordert einen Boykott des Fisches. Andere Fachleute wie etwa Keith Davenport von der Aquatic Ornamental Trade Association lehnen es ab, dass Tiere zu Mode-Accessoires werden. „Der genetische Eingriff in den Zebrafisch war daher vollkommen unnötig“, so Davenport

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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