Nur ein Gen macht Mensch einzigartig

Tre2 weder bei anderen Säugern noch bei Mäusen vorhanden

Forscher der Harvard Medical School haben ein Gen identifiziert, das, wie sie behaupten, die Einzigartigkeit der Menschen erklären könnte. Das Gen namens Tre2, erstmals identifiziert durch das Human Genom Projekt, besitzen neben Menschen und Menschenaffen keine anderen Säuger und auch Mäuse nicht. Zwischen Menschen und Mäusen besteht bekannter Weise zumindest im Hinblick auf die Gene eine bemerkenswert große Ähnlichkeit.

Das Gen ist für die Familie der Hominoide spezifisch, schreiben die Wissenschaftler unter der Leitung von Charles A. Paulding im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Bei der Vergleich der Gendaten mit den genetischen Informationen von Tieren wie dem Wurm C. elegans, Hühnern, Schimpansen und Gorillas zeigte sich, dass Tre2 ein Hybrid aus zwei verschiedenen Genen ist. Es besteht aus dem Gen USP32 und TBC1D3. USP32 existiert in vielen Säugetieren, während im Gegensatz dazu TBC1D3 nur in Primaten, die nahen Verwandten des Menschen, vorkommt. Die Forscher glauben, dass die beiden Gene vor 21 bis 33 Mio. Jahren verschmolzen. In diesem Zeitrahmen wurden Primaten auch menschen-ähnlicher. Es könnte sein, dass sich das Gen selbst dupliziert hat und sich daraus viele für den Menschen spezifische Gene entwickelt haben.

Da das plötzliche Auftreten des Gens erst sehr spät in der Geschichte des Tierreichs erfolgte, könnte es die Evolution der Menschheit ausgelöst haben. Noch ist es allerdings Theorie. Die Produkte des Gens finden sich hauptsächlich in den Hoden, was die Forscher annehmen lässt, dass es mit der menschlichen Reproduktion in Verbindung steht. Ob das Gen überhaupt eine Rolle bei der Ausstattung der menschen-spezifisichen Eigenschaften spielt, sollen weitere Vergleich mit anderen Primaten-Genomen zeigen.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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