Bakterien zu Bauarbeitern im Nano-Bereich berufen
Acetobacter xylinum sondert bei Fortbewegung feinste Zellulose-Fäden ab
Japanische Forscher haben Bakterien als Bauarbeiter im Nanometerbereich eingesetzt. Tetsuo Kondo und Kollegen des Forestry and Forest Products Research Instituts in Ibaraki ließen das Bakterium Acetobacter xylinum einen Kreis aus Zellulosefäden konstruieren. Die Wissenschaftler nutzten dabei die Tatsache, dass dieser Mikroorganismus bei seiner Fortbewegung feinste Fäden des Baumaterials Zellulose abgibt.
Die Forscher hatten das Bakterium auf eine Oberfläche mit einer kreisförmigen Vertiefung gesetzt. Damit gaben sie ihm eine gerichtete Bewegung vor, berichtet die Nachrichtenagentur ddp. Acetobacter sonderte pro Minute in der Rille ein 4000stel Millimeter lange Fäden ab.
Diese Bauarbeiterbakterien könnten mit den entsprechenden Vorlagen auch kleinste elektrische Schaltkreise bauen, hofft Forschungsleiter Kondo. Ein Nachteil der Zellulosefasern ist, dass sie schnell abgebaut werden. Die japanischen Forscher arbeiten zurzeit an einer gentechnisch-veränderten Form des Bakteriums, die wesentlich stabilere Kohlenhydratfasern absondert. „Kann die Methode auf andere Materialien ausgedehnt werden, könnten die Bakterien auch in der Medizin eingesetzt werden, wie zum Beispiel zur Wundheilung“, erklärte Kondo in einem Bericht des Fachmagazin Nature. Die mikrobiellen „Nanomaschinen“ könnten u.a. bei der Hautregenerierung Anwendung finden.
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