Killer-Alge tötet Fische mit Biss

Forscher-Kontroverse um tödliches Algengift

Algen töten Fische nicht mit Gift, sondern mit tödlichen Bissen. Das haben amerikanische Forscher der University of Virginia entdeckt, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature. Die Forscher haben das bemerkt, da das Toxin der Algen alleine, die Fische nicht getötet hat. Die Algen verfügen über eine Art Esswerkzeug, das die Fischhaut so verletzt, dass die Tiere dann verenden.

Die Wirkweise der Killeralgen der Gattung Pfiesteria hat unter Wissenschaftlern zu einer heftigen Kontroverse geführt. Nach dem Auftreten der „roten Tide“ sind immer wieder tausende Fische an den Küstenstreifen verendet. Daher nahmen die Forscher an, dass die Toxine der Algen für den Tod der Fische verantwortlich sind. Bei genauen Untersuchungen an der Ostküste der USA konnten die Wissenschaftler aber nachweisen, dass es das Gift nicht gibt und es daher nicht für den Tod der Fische verantwortlich ist.

Wolfgang Vogelbein vom Virginia Institute of Marine Science in Gloucester Point hat bei den ersten Versuchen mit den Algen und den Fischen keinen schlüssigen Beweis für das Vorhandensein von Toxinen gefunden. Vielmehr konnte das Team feststellen, dass die Algen ihre Freßwerkzeuge benutzen und dabei die Fische töten.

Manche Forscher sind nach Angaben des Wissenschaftsmagazins aber immer noch der Meinung, dass einige der Algen mit einem Toxin töten. JoAnn Burkholder von der University of North Carolina in Raleigh hat nach eigenen Angaben hochgiftige Algen der Pfiesteria-Gattung identifiziert. Nach fünfjährigen Forschungsarbeiten konnte auch das Toxin gefunden werden, das innerhalb von fünf Minuten zum Tod eines Fisches führt. Das bestreiten andere Forscher aber.

Feststeht, dass die schnell wachsenden Algen der Fischerei ein jähes Ende bereiten können. 1997 führte das Massensterben von Fischen vor der Küste des US-Bundesstaates Maryland zu einem Schaden von 43 Mio. Dollar. Damals verendeten tausende Fische.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

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