Zell-Schnappschuss zur Krebserkennung

Methode erkennt aktive Gene an Färbung

Onkologen des Albert Einstein College of Medicine in New York haben einen Test entwickelt, der Tumore mit leuchtend fluoreszierender Farbe erhellt. Verschiedenfarbige Punktmuster-Aufnahmen sind laut Forschern das neue Untersuchungsmodell, mit Hilfe dessen die Wahrscheinlichkeit einer wiederholten Tumorentwicklung prognostiziert werden kann. Die Methode wurde am Londoner Royal Marsden Hospital an Kindern mit einem Wilms-Tumor, einer Form von Nierenkrebs, getestet.

Bei dem Verfahren werden Schnappschüsse von Genen im „On-Zustand“ in einer einzigen Zelle geschossen und das Farbmuster im Computer analysiert. Im Fall des Wilms-Tumors „pickt“ ein grün-rotes Leuchtmuster hoch aktive Krebsgene heraus und identifiziert so jene Kinder, die das höchste Krebsrisiko besitzen. Dabei leuchten im Tumorgewebe aktive Gene rot, in gesundem Gewebe aktive Gene grün. Die Leuchtkraft korreliert mit der Aktivität der Gene, d.h. je aktiver das Gen ist umso heller leuchtet es.

Die Zellen bleiben im Gegensatz zur Genchip-Technologie, wo die Zellen zerdrückt werden, intakt und ebenso kann mit der neuen Methode eine Veränderung der Genaktivität von nur zwei Prozent festgestellt werden. Bislang hat das Team um Robert Springer elf Farbstoffe in einer Farbbandbreite von orange über grün bis infrarot hergestellt.

Die meisten bestehenden Tumor-Diagnose-Modelle untersuchen entweder bei einer Biopsie entnommene Zellen mikroskopisch oder vermischen Kapillare, Blut und anderes Gewebe, um anschließend nach abnormen Genen zu suchen. „Kleine aber wichtige Veränderungen, die den Start der Erkrankung signalisieren, gehen dabei quasi im Rest der Zellen verloren“, erklärte Jeffrey Levsky im Fachjournal Nature.

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Sandra Standhartinger pte.online

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