Innovationstage 2008 bringen Wirtschaft und Wissenschaft stärker zusammen

Im Zentrum der Veranstaltung standen dabei Verbundprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in den Bereichen Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz. Diese werden im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert, das im Juni 2006 in Kraft trat.

Der Präsident der BLE, Dr. Robert Kloos, und Bernd Hermelingmeier, Unterabteilungsleiter 51 des BMELV, sowie der Leiter des Projektträgers Innovationsförderung (BLE), Dr. Holger Stöppler-Zimmer, eröffneten die Veranstaltung. Matthias Ziegler und Dorothée Hahn als Organisatoren der Innovationstage gaben Informationen zu Grundstrukturen der Vorhaben und erklärten: „Grundstein einer Förderung ist die Ausrichtung der Vorhaben auf die Entwicklung innovativer, international wettbewerbsfähiger Produkte, Verfahren und Leistungen auf Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Als Moderatoren der einzelnen Module führten Prof. Dr. Wolfgang Friedt (Universität Gießen), Dr. Erich Jörg (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen Nahe-Hunsrück), Prof. Dr. Evelyn Klocke (Julius Kühn-Institut) und Prof. Dr. Bernd Böhmer (Landwirtschaftskammer NRW) die Teilnehmer durch die Innovationstage. Die Teilnehmer lobten besonders den hierbei verfolgten interdisziplinären Ansatz, da dieser Anstoß für vielfältige Forschungsanregungen gab. Hierdurch erfolgte eine rege Vernetzung zwischen den beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Zahlreiche Dozenten stellten aktuelle Vorhaben im Pflanzen- und Gartenbau vor und präsentierten ihre ersten Ergebnisse. Der vorgestellte „Innovationsblumenstrauß“ reichte im Pflanzenschutz von neuen technischen Entwicklungen in den Bereichen Nanofasern, Sensortechnologie und Diagnose bis hin zur Erarbeitung neuer Bekämpfungsmethoden. Die Dozenten zeigten dabei, dass durch ausgeklügelte innovative Verfahren die Schaderregerregulierung bei minimalem Pflanzenschutzmitteleinsatz deutlich verbessert wird. Bei der Entscheidung des optimalen Behandlungszeitpunktes sollen den Landwirten künftig innovative Prognosemodelle zur Verfügung stehen, die die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland und das daraus resultierende Risiko reduzieren helfen. Zudem wird es möglich sein, im Bereich Prognosemodelle Klimadaten mit geographischen Informationssystemen zu virtuellen Wetterstationen zu kombinieren. Damit werden innovative Richtungen eingeschlagen, die die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen sowie der Landwirtschaft stark verbessern.

Bemerkenswert waren im Bereich Pflanzenzüchtung die Vielfalt der Arbeiten zur Erkennung von resistentem Ausgangsmaterial, zur Selektion von hochwertigem Zuchtmaterial und zur nachhaltigen Nutzung von genetischen Ressourcen. Die beteiligten Unternehmen zeigten sich zufrieden über das zukünftig verfügbare Handwerkszeug für die effektive Sortenzüchtung, denn aufgrund des Klimawandels sehen sie sich mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Das Know-how über die Genetik der in Deutschland angebauten Kulturarten sowie die Kenntnisse von Resistenz der Pflanzen gegen biotische und abiotische Stressfaktoren sind der Schlüssel, um die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Zuchtunternehmen zu erhalten. Bei der Züchtung von Obst und Wein, die aufgrund der langen Zeiträume bis zur Sortenzulassung bislang vom öffentlichen Sektor betrieben wird, steht die Verkürzung der Selektionszyklen durch neue biotechnologische Verfahren auf der Agenda.

Der Tagungsband kann abgerufen werden unter: http://www.ble.de/cln_043/nn_425104/SharedDocs/Downloads/06

__Aktuelles/Publikationen/Broschueren/Innovationstage2008.html

Media Contact

Dr. Holger Stöppler-Zimmer idw

Weitere Informationen:

http://www.ble.de

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