Fortschritt bei "Gen-Creme" gegen Schuppenflechte

Menschliche Haut absorbiert Psoriasis-bekämpfende DNA-Moleküle

Forscher des Murdoch Children´s Research Instituts sind der Entwicklung der laut eigenen Angaben ersten „Gen-Creme“ zur Behandlung von Psoriasis (Schuppenflechte) einen Schritt näher gekommen. Wie die Online-Ausgabe des australischen Herald Sun berichtet, konnte menschliche Haut zur Absorption Psoriasis-bekämpfender DNA-Moleküle angeregt werden. Mit ähnlichen Cremes soll auch die Behandlung von Ekzemen, Dermatitis (Hautentzündungen) und anderen Hautproblemen möglich sein.

Das Team um Forschungsleiter Christopher Wraight (Bild) vom Centre for Hormone Research entwickelte bereits vor zwei Jahren als Herzstück der Methode ein synthetisches Molekül. Bisher wurde dieses lediglich in Tiere injiziert, um zu beweisen, dass das Molekül zur Behandlung der schuppenden und geröteten Hautstellen geeignet ist. Wie die Forscher nun im Journal of Investigative Dermatology berichteten, dringt das Molekül in Gelform auch in die menschliche Haut ein. Erste klinische Versuche mit der „Gen-Chreme“ werden aber erst im Jahr 2005 erwartet. Weitere Tests müssen noch gewährleisten, dass das Gel auch psoriatische Läsionen, die am Beginn der Erkrankung stehen, reinigt.

Psoriasis ist der medizinische Fachausdruck für Schuppenflechte und ist eine Erkrankung von Haut und/oder Gelenkschleimhaut (Synovia), die auf einer erblichen Veranlagung beruht. Psoriasis ist keine Zivilisationskrankheit, sondern wird unregelmäßig dominant vererbt und kann in jedem Lebensalter auftreten. Ursache der Erkrankung sind mehrere veränderte Gene. Zu 75 Prozent tritt die Erkrankung zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr auf. Bestehende Behandlungen zielen großteils auf die Linderung der Entzündung ab. Nebenwirkungen wie Leber- und Nieren-Probleme können nicht ausgeschlossen werden.

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Sandra Standhartinger pte.online

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