Australischen Wissenschaftlern gelingt Durchbruch in der Stammzellenforschung

Nicholas Fisk, Professor am klinischen Forschungszentrum der University of Queensland, leitete die Studie, an der auch die Fakultät für Bio- und Nanotechnologie der Universität mitwirkte. Die Wissenschaftler entwickelten eine Methode, um mesenchymale Stammzellen (MSC) herzustellen, die zur Reparatur von Knochen und möglicherweise anderer Organe verwendet werden können.

„Wir verwendeten ein kleines Molekül, um embryonale Stammzellen zehn Tage lang zu induzieren. Über einen solch kurzen Zeitraum wurde dieser Prozess bislang nicht durchgeführt“, teilte Professor Fisk mit.

„Die angewandte Technik funktionierte auch bei den weniger umstrittenen Gegenstücken zu den embyronalen Stammzellen, den induzierten pluripotenten Stammzellen. Um diese medizinisch verwenden zu können, müssen sie Informationen darüber erhalten, in welche Zellen sie sich verwandeln sollen – man sagt sie müssen vordifferenziert werden. Dies muss vor der Verabreichung geschehen, da sie ansonsten Tumore im verletzten Organ bilden könnten“, gab Professor Fisk an.

„Da Knochenmark nur eine kleine Menge an MSC enthält und es sich bei einer Knochenmarkentnahme um einen operativen Eingriff am gesunden Spender handelt, sehen wir die mögliche Herstellung unserer eigenen Stammzellen im Labor als einen entscheidenden Schritt für die künftige klinische Verwendung von MSC. Wir konnten nachweisen, dass diese neu entwickelten Stammzellen alle Eigenschaften von Knochenmarkstammzellen aufwiesen. Derzeit prüfen wir ihre Fähigkeit, Knochen zu reparieren“, sagte Professor Fisk.

Ernst Wolvetang, Professor an der Fakultät für Bio- und Nanotechnologie der University of Queensland, gab zu verstehen, dass die neuen Untersuchungsergebnisse dazu beigetragen haben, ein entscheidendes Problem im Bereich der auf Stammzellen basierten Therapie zu lösen. „Wir sind begeistert von dieser Studie, an der Stammzellenforscher aus den zwei größten Forschungsplattformen der University of Queensland mitgewirkt haben“, meinte Professor Wolvetang.

Die Studie wird in der Februarausgabe des Wissenschaftsmagazins STEM Cells Translational Medicine veröffentlicht.

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