Ausbau des deutsch-chinesischen Netzwerks in der Biotechnologie

Am 17. und 18. September 2010 veranstaltet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) an seiner Außenstelle in Peking ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „Moderne Anwendungen der Biotechnologie“.

Das Treffen dient als Basis eines deutsch-chinesischen Biotechnologie-Netzwerkes, das den wissenschaftlichen Austausch in diesem wichtigen Forschungsfeld unterstützt.

Die Veranstaltung steht in der Tradition fachbezogener DAAD-Alumni-Treffen; ein erstes „Biotechnologie-Treffen“ hat 2004 in Shanghai stattgefunden. Bei der Tagung in Peking treffen sich deutsche und chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen der Biotechnologie. Die meisten von ihnen sind als DAAD-Alumni dem Studien- und Forschungsstandort Deutschland seit langem verbunden. Zudem stellen sechs deutsch-chinesische Nachwuchsforschergruppen ihre Projekte vor und geben Einblick in die Arbeit ihrer Forschungskooperationen. Jedes dieser Projekte ist für die Dauer von bis zu fünf Jahren mit durchschnittlich rund 1,3 Mio. Euro ausgestattet und durch das BMBF finanziert.

Die Förderung dieser binationalen Nachwuchsforschergruppen erfolgt im Rahmen des Fachprogramms „Moderne Anwendungen der Biotechnologie“, das als gemeinsame Initiative der Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit zwischen dem chinesischen Forschungsministerium (MOST) und dem BMBF vereinbart wurde. Ziel dieser Kooperationen ist es, anwendungsorientierte Biotechnologie-Projekte zu fördern, die in den nächsten fünf Jahren zu konkreten Ergebnissen führen und wirtschaftlich nutzbringende Entwicklungen ermöglichen sollen.

Die Forschungsvorhaben der Gruppen sind in unterschiedlichen Bereichen der Biotechnologie angesiedelt. So untersuchen etwa junge Wissenschaftler der Universität Ulm gemeinsam mit Kollegen der Academy of Military Medical Sciences Beijing die Funktion bestimmter Bakterien im Darm und deren Wechselwirkungen mit dem Immunsystem des Wirts; hier werden neue Anwendungen z.B. für die Lebensmittelindustrie erwartet. Eine zweite Gruppe, in der junge Wissenschaftler der FU Berlin und der Chinese Agricultural University Beijing kooperieren, sucht nach Methoden zur effizienteren stickstoffbasierten Düngung von Reispflanzen, um auf diesem Weg den landwirtschaftlichen Ertrag steigern zu können. Im Mittelpunkt eines weiteren Projekts, das von jungen Forschern der TU Dresden und des First Affiliated Hospital der Sun-Yat-sen University in Guangzhou bearbeitet wird, steht die Entwicklung von Knochenersatz bzw. von Materialien, die die Knochenregenation z.B. nach Brüchen verbessern.

Die Fördermittel sollen für Investitionen, Personal, Reisen, Publikationen und Patente, aber auch für die Organisation von Konferenzen und Sommerschulen eingesetzt werden. Die Grundfinanzierung der chinesischen Projekte wird durch das MOST sichergestellt. Die Administration des Programms liegt auf chinesischer Seite beim China National Center for Biotechnology Development (CNCBD) und auf deutscher Seite beim DAAD.

Kontakt:
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Melanie Hildebrandt, Email: m.hildebrandt@daad.de, Tel.: 0228 882 -626.
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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