Angewandte Nanotechnologie – Neuartiger Plagiatsschutz für hochwertige Polymere und Oberflächen

Verwendet werden dazu neuartige leuchtende Farbstoffe, mit denen die Kunststoffe und Oberflächen intern und extern markiert und mit einem handgeführten Detektor erkannt werden können. Institutsleiter Prof. Dr. Jürgen Büddefeld und Dr. Peter Klauth stellen das Verfahren derzeit auf der Hannover Messe Industrie auf dem Stand des Forschungslandes NRW vor.

Bei Medizinprodukten ist der Schaden durch Produktpiraterie besonders hoch, so Jürgen Büddefeld. High-Tech-Unternehmen suchen deshalb nach ebenso kostengünstigen wie fälschungssicheren Erkennungs- und Markierungsmethoden, wie sie von der Hochschule Niederrhein jetzt vorgestellt werden. Hochwertige Medizinprodukte wie Prothesen und Cremes werden dabei intern markiert, Gerätegehäuse und Bauteile auf externem Wege. Bei dem einen Verfahren werden Fluoreszenzfarbstoffe in bestehende Polymere wie etwa PVC in flüssigem, pulverförmigen oder pastenartigen Zustand eingemischt.

„Mit diesen neuartigen Farbstoffen ist es möglich, einen definierten Farbpunkt oder Farbwert einzustellen, der mittels eines Handheld-Detektors ausgelesen werden kann“, erklärt Dr. Peter Klauth, der mit diesem Verfahren bereits Bakterien farbig markiert hat, um Salmonellenbefall auf die Spur zu kommen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, durch unterschiedliche Farben Codierungen über den Herstellungszeitpunkt in die Materialien einzubringen. Damit lässt sich bei Produkten auch im verbauten Zustand nachweisen, dass es zum Zeitpunkt des Einbaus bereits nicht mehr verwendet werden durfte.

Bei den externen Markierungen werden die Oberflächen der Polymere modifiziert, was auch nachträglich geschehen kann. Ein definierter Farbwert, so die beiden Forscher, gewährleiste Fälschungssicherheit, weil der Code von Produktpiraten nahezu nicht zu knacken sei. Dieser Schutz sei gängigen Anwendungen deutlich überlegen, wie Tests zeigten. Für einen mittelständigen Betrieb setzen Büddefeld und Klauth den Nano-Plagiatsschutz derzeit für hochwertige Schmier- und Klebstoffe um.

Kontakt:
Dr. Peter Klauth, Mail: klauth@inano.de
Prof. Dr. Jürgen Büddefeld, Mail: bueddefeld@inano.de

Media Contact

Rudolf Haupt idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer