Zwei neue DFG-Forschergruppen an der Leibniz Universität

Großer Erfolg für die Spitzenforschung in der Physik und im Maschinenbau: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet die zwei neuen Forschergruppen „Metallic Nanowires on the Atomic Scale: Electronic and Vibrational Coupling in Real World Systems“ und „Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen – Von den Grundlagen zur Anwendung“ ein.

In den kommenden Jahren erhalten die hannoverschen Physiker im Verbund mit weiteren Spitzenforschern aus ganz Deutschland 2,1 Millionen Euro Förderung. Für das Maschinenbau-Projekt gibt es gut 1,5 Millionen Euro.

Das Forschungsvorhaben zu den Hochtemperatur-Gedächtnislegierungen wurde noch an der Universität Paderborn beantragt und ist mit dem Wechsel des Sprechers Prof. Hans Jürgen Maier nach Hannover nun als Forschergruppe an die Leibniz Universität gekommen.

Wie alle DFG-Forschergruppen, von denen es derzeit insgesamt 187 gibt, arbeiten die neuen Einrichtungen orts- und fächerübergreifend. Die Forschungsverbünde sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit bieten, sich aktuellen und drängenden Fragen in ihren Fächern zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Weitere Informationen zu Forschergruppen und anderen Programmen der DFG unter http://www.dfg.de/foerderung/programme/koordinierte_programme/index.html

Im Mittelpunkt der Forschergruppe „Metallic Nanowires on the Atomic Scale: Electronic and Vibrational Coupling in Real World Systems“ unter der Leitung von Prof. Herbert Pfnür steht die Untersuchung der physikalischen Eigenschaften quasi eindimensionaler ultradünner metallischer Nanodrähte. Diese befinden sich im Grenzbereich der Stabilität. Daher können die Ergebnisse zu einem besseren Verständnis der Struktur und der Funktionalitäten eindimensionaler elektronischer Systeme beitragen. Derartige Systeme rücken im Moment durch die zunehmende Miniaturisierung in Halbleiter-Bauelementen stark in den Fokus der Wissenschaft. An der Forschergruppe beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten, Technischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Hannover, Berlin, Osnabrück, Paderborn, Jena, Duisburg-Essen, Würzburg und Heidelberg. Einzelheiten zur Thematik und Organisation sind zu finden unter http://www.atomicwires.de.
In der Forschergruppe von Professor Maier, der seit Oktober 2012 Leiter des Instituts für Werkstoffkunde am Produktionstechnischen Zentrum ist, werden Formgedächtniswerkstoffe auf der Basis von Titan und Cobalt erforscht. Diese Werkstoffe verfügen über die erstaunliche Eigenschaft, sich beispielsweise trotz massiven Verbiegens nach dem Erhitzen an ihre ursprüngliche Form „zu erinnern“ und in sie zurückzukehren. Dieser Effekt wird unter anderem bereits in der Biomedizin verwendet, um Stents – Gefäßstützen – durch den Einfluss der Körpertemperatur auf ihre eigentliche Größe auseinanderzufalten, sobald sie an ihrem Einsatzort im Körper angekommen sind. Die an der Forschergruppe beteiligten Wissenschaftler der Universitäten in Bochum, München, Paderborn und Hannover wollen solche Werkstoffe auch in einem anderen, industriell interessanten Temperaturbereich nutzbar machen: Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen könnten beispielsweise eingesetzt werden, um Turbinen und andere Verbrennungsmaschinen energetisch noch effizienter zu gestalten oder um Vibrationen in technischen Anlagen zu reduzieren und damit Geräuschemissionen zu unterdrücken.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen stehen Ihnen die Sprecher der Forschergruppen Prof. Herbert Pfnür, Institut für Festkörperphysik, unter Telefon +49 511 762 4819 oder per E-Mail unter pfnuer@fkp.uni-hannover.de sowie Prof. Hans Jürgen Maier, Institut für Werkstoffkunde, unter +49 511 762 4312 oder per E-Mail unter maier@iw.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

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Mechtild Freiin v. Münchhausen idw

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