Schavan: "Mehr Chancengerechtigkeit beim Hochschulzugang"

In dieser Woche startet eine neue Auswahlrunde zur Vergabe von Hochschulstipendien für beruflich Qualifizierte. Bundesbildungsministerin Annette Schavan sagte dazu am Mittwoch: „Wir wollen die Chancengerechtigkeit beim Hochschulzugang erhöhen und nicht-traditionelle Hochschulzugangswege stärken. Deshalb werden wir die Mittel für die erfolgreichen Aufstiegsstipendien im kommenden Jahr noch einmal deutlich aufstocken.“

Mit der Förderung von Aufstiegsstipendien soll insbesondere talentierten Personen ohne Abitur der Zugang zum Studium ermöglicht werden. Im Koalitionsvertrag wurde der weitere Ausbau der Aufstiegsstipendien vereinbart, um mehr beruflich Qualifizierte für ein Studium zu gewinnen. Ein Jahr nach Einführung des Programms im Herbst 2008 wurden bereits 1.500 Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgewählt.

Schavan: „Die Hochschulen sollten sich noch stärker auf Studienbewerber mit Berufserfahrung ausrichten. Es ist wichtig, dass wir alle Talente fördern und beruflich erfolgreichen Menschen ein Studium ermöglichen; das bringt der Wirtschaft zusätzliche Fachkräfte und der Gesellschaft insgesamt Innovationspotenziale.“ Aktuelle Studien heben die Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung für den Auf- und Ausbau von Innovationskompetenz hervor. Mit der Qualifizierungsinitiative und der Hightech-Strategie werden Innovationskompetenzen durch die Bundesregierung gezielt gefördert. Das Programm „Aufstiegsstipendium“ ist ein Kernelement der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung.

Schavan: „Innovationspotenziale entstehen insbesondere da, wo Wissen in neue Produkte und Dienstleitungen umgesetzt wird. Das Studium mit Berufserfahrung verbindet in besonderer Weise eine Anwendungsorientierung mit wissenschaftlicher Kompetenz. Die Förderung der wissenschaftlichen Weiterbildung durch die Aufstiegsstipendien trägt dazu bei, Umsetzungslücken zu überwinden. Dies gilt nicht nur für Hightech-Bereiche. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sind etwa auch für Berufe im Gesundheitsbereich oder für Erzieherinnen und Erzieher von Bedeutung.“

Im Programm „Aufstiegsstipendium“ belegt ein Drittel der Stipendiatinnen und Stipendiaten ein Studium im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Jeder zweite ist jeweils in den Studienfachrichtungen Gesundheit und Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. Dabei sind rund 40 Prozent älter als 30 Jahre. Die Hälfte studiert in einem berufsbegleitenden Studiengang.

Das Programm „Aufstiegsstipendium“ wird von der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) durchgeführt. Für Studierende im Vollzeitstudium beträgt das Aufstiegsstipendium 650 Euro sowie 80 Euro Büchergeld. Zusätzlich gibt es eine Kinderbetreuungspauschale von 113 Euro für das erste Kind und jeweils 85 Euro für jedes weitere. Stipendiatinnen und Stipendiaten, die in einem berufsbegleitenden Studiengang studieren, erhalten jährlich 1.700 Euro für Maßnahmekosten.

Nähere Informationen zum Bewerbungsverfahren sowie einen Einblick in ein Online-Tagebuch von Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten Sie im Internet unter: www.bmbf.de/aufstiegsstipendium und www.aufstiegsstipendium.de

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