Reformen für die duale Berufsausbildung

Zu wenige Schüler schaffen in Deutschland den Sprung in eine reguläre betriebliche Ausbildung, weil das duale Ausbildungssystem zu starr ist. Das deutsche Maßnahmesystem („Übergangssystem“) hat dagegen enorme Ausmaße angenommen: Annähernd so viele Jugendliche beginnen jedes Jahr eine Fördermaßnahme wie eine Ausbildung im dualen System.

Der Sozialwissenschaftler Christian Ebner vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigt im aktuellen WZBrief Arbeit auf, vor welchen Herausforderungen das duale Ausbildungssystem in Deutschland steht. Defizite gibt es nicht nur bei der Integration in die Ausbildung; auch die spätere Weiterbildungsbeteiligung bei Absolventen einer betrieblichen Ausbildung ist gering.

Österreich, die Schweiz und Dänemark gehen neue Wege, um ihr duales Ausbildungssystem den modernen Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Es wurden Ausbildungsberufe für schwächere Schüler geschaffen, und die heute unabdingbare Vermittlung von theoretischem Wissen wurde gestärkt. Die Ausbildung ist breiter, um die nötige Flexibilität von Personen am Arbeitsplatz zu erhöhen, und der Zugang zur akademischen Weiterbildung an der Hochschule wurde verbessert.

Solche Maßnahmen erscheinen ebenso für Deutschland sinnvoll und könnten auch den seit Anfang der 1990er Jahre steigenden Arbeitslosigkeitsrisiken von Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung entgegenwirken.

Der WZBrief Arbeit ist im Internet unter http://www.wzb.eu/wzbriefarbeit als PDF abrufbar.

Pressekontakt: Kerstin Schneider, Informations- und Kommunikationsreferat, Tel.: 030-25491-510, E-Mail: kerstin.schneider@wzb.eu

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Dr. Paul Stoop idw

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