OECD: Trend geht zu offener Innovation in globalen Netzwerken

Gleichzeitig haben Unternehmen den Innovationsprozess geöffnet und arbeiten zunehmend mit externen Partnern wie Zulieferern, Kunden und Universitäten zusammen. Eine neue englischsprachige OECD-Veröffentlichung „Open Innovation in Global Networks“ analysiert diese Trends und gibt Empfehlungen für Politik und Unternehmen.

Der Bericht stützt sich neben der Auswertung von Innovationsumfragen und Patentstatistiken auf eine Reihe von Fallstudien zu Unternehmen. Insgesamt wurden 59 Unternehmen in 12 Ländern (Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Japan, die Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweiz und Russland) von nationalen Experten untersucht. Die deutschen Fallstudien wurden unter der Federführung von Professor Knut Blind und Dipl.-Volksw. Alexander Cuntz an der TU Berlin durchgeführt. In die Untersuchung mit einbezogen wurden große Unternehmen und KMUs sowie Industrieunternehmen und Dienstleister.

Zu den Ergebnissen zählen:

Hauptgrund für Unternehmen, FuE-Einrichtungen im Ausland anzusiedeln, ist die Nähe zu großen und wachsenden Märkten.

Zulieferer und Kunden sind die begehrtesten Innovationspartner: obwohl Universitäten und öffentliche Forschungsinstitutionen als wichtige Wissensquellen gelten, sind sie nur an einem kleineren Teil der Kooperationen beteiligt.

Große Unternehmen kooperieren deutlich häufiger als KMUs mit externen Innovationspartnern.

Innovationspartnerschaften sind sowohl für Industrie- als auch für Dienstleistungsunternehmen wichtig. Allerdings gibt es branchenspezifische Unterschiede: Chemie, Arzneimittel und Informations- und Kommunikatonstechnologien sind in Bezug auf offene Innovation führend.

Diebstahl geistigen Eigentums wird als die größte Gefahr für globale Innovatonsnetzwerke gesehen. KMUs, die typischerweise weniger Expertise in diesem Bereich haben, sind bei der Kooperation mit großen Unternehmen am stärksten gefährdet.

Zu den wichtigsten Schlussfolgerungen für die Politik gehört, dass Forschungs- und Innovationspolitik nicht länger ausschließlich auf nationaler Ebene gestaltet werden kann. Politik sollte die Entwicklung von internationalen Clustern und Netzwerken der Spitzenklasse fördern. Daneben sollten nationale FuE-Programme auf der Basis gegenseitiger Abkommen für ausländische Kooperationspartner geöffnet werden.

Zu den Empfehlungen für Unternehmen zählt, dass die Nutzung externer Wissensquellen in Unternehmensstrategien mit einbezogen werden sollte. Weiterhin müssen Unternehmen einen räumlich mobilen Personalbestand aufbauen, der auch in der Lage ist, in wechselnden sektor- und grenzüberschreitenden Netzwerken zu arbeiten. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dem Schutz geistigen Eigentums.

Weitere Informationen und Bezugsquellen für den Volltext des Berichts finden Sie auf der Webseite der OECD http://www.oecd.org/document/43/0,3343,en_2649_34269_41441387_1_1_1_37417,00.html.

Die Arbeit der OECD zur Innovation wird unter der Innovationsstrategie, deren Erarbeitung im Mai 2007 vom OECD-Ministerrat beschlossen worden war, fortgesetzt und intensiviert. Durch die Strategie soll ein umfassendes, kohärentes und zeitgemäßes Verständnis von Innovation gefördert werden.

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