Neues Studienmodell “startING“: Mit besseren Chancen zur Ingenieurkarriere

„startING“ ist ein Studiensemester, das allen ingenieurwissenschaftlichen grundständigen Studiengängen der Hochschule vorgeschaltet werden kann. Inhaltlich umfasst „startING“ die drei Studienbausteine Qualifizierung, Orientierung und Befähigung. Für das neue Angebot können sich Interessierte ab sofort bis zum 15. Januar 2011 bewerben.

Jungen Leuten fällt es schwer, sich früh richtig einzuschätzen. Daher hat die Hochschule Offenburg ein neues Studienmodell mit dem Namen „startING“ entwickelt, das ab Sommersemester 2011 angeboten wird und die Erfolgschancen in Studium und Beruf steigern soll. Gedacht ist es für Studieninteressierte, die überlegen, ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu beginnen.

„Wir nehmen mit „startING“ den Studienanfängern die Angst vor Misserfolg im Studium und bieten Orientierung bei der Wahl eines Ingenieurstudiengangs. Zusätzlich vermitteln wir Soft-Skills, die ein effizienteres Studieren ermöglichen und für den Berufserfolg im Unternehmen entscheidend sein können“, zeigt sich Tobias Felhauer, Prodekan und Projektleiter von „startING“, vom Erfolg des Modells überzeugt.

Warum ein solches Angebot gerade für die Ortenau von großer Bedeutung ist, lässt sich leicht nachvollziehen: Die Wirtschaft klagt über fehlenden Ingenieurnachwuchs, aber viele Studienanfänger scheuen sich davor, ein Ingenieur-Studium zu beginnen. Laut Willi Fuchs, Direktor des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) ist die Zahl der offenen Stellen für Ingenieure in 2010 um sieben Prozent auf 61.000 gestiegen. Und: Das Durchschnittsalter der deutschen Ingenieure beträgt heute 50 Jahre. „Nachwuchs wird also dringend gebraucht“, so auch Felhauer.

Der könnte sich künftig aus drei Zielgruppen rekrutieren lassen. Zu diesen gehören zunächst Studieninteressierte, die eine Ingenieur-Karriere anstreben und einen „durchaus guten Schulabschluss haben“, wie Felhauer es formuliert. Ihnen will man in Offenburg mit „startING“ Orientierung geben, die angesichts der Fülle zahlreicher Studiengänge selbst innerhalb der Ingenieur-Wissenschaften notwendig ist. Aber auch Studieninteressierte, die vielleicht schon einen Beruf erlernt haben und sich das als anspruchsvoll geltende Ingenieursstudium nicht zutrauen, sollen motiviert werden. „Für diese Zielgruppe ist Orientierung nicht mehr so wichtig, weil sie schon eine gewisse Reife hat. Hier wollen wir Brücken bauen ins Studium hinein und die Aussicht auf den Studienerfolg erhöhen“, so Felhauer. Aber auch allen anderen Studieninteressierten, die der Meinung sind, sie könnten mit zusätzlicher Methodenkompetenzen wie Lernstrategien oder Präsentationstechniken und Teamarbeit weiterkommen, steht „startING“ offen.

Das Studienmodell „startING“ ist ein vollwertiges Studiensemester mit Bafög-Förderung, das einem Bachelor-Studiengang vorgeschaltet werden kann. In Kombination mit einem fachspezifischen Studienprogramm entsteht ein umfassendes achtsemestriges Ingenieur-Studium. In diesem ersten startING-Semester erhalten die Studierenden umfangreiche Informationen über die Berufsbilder in den verschiedenen Ingenieur-Disziplinen (z.B. Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen), um sich am Ende dieses startING-Semester bewusster für das Weiterstudium in einem fachspezifischen Ingenieur-Studiengang entscheiden zu können. Während des Semesters können auch Studienleistungen in Kernfächern wie Mathematik und Physik erbracht werden, die auf das nachfolgende Studium anrechenbar sind und somit den Studienablauf entzerren. Die Lerntechniken und Soft-Skills werden in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg gelehrt. So leitet ab Sommersemester 2011 Julia Bräutigam, Doktorandin der PH Freiburg, an der Hochschule in Offenburg ihr Seminar „Methodenkompetenzen für Ingenieure“.

Finanziert wird das Angebot „startING“ durch das Land Baden-Württemberg mit 500.000 Euro. „Insgesamt“, so Hochschulrektor Winfried Lieber, „hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fünf Millionen Euro für dieses Pilotprojekt an zwölf Hochschulen freigegeben.“ Eine Maßnahme, die für Liebers Dafürhalten für die Ortenau gerade zur rechten Zeit kommt: „Wir verstehen uns als Ausbildungsstätte für die Wirtschaft der Region. Da auch in der Ortenau ein Wegzug junger Fachkräfte droht, sehen wir es als unsere Verpflichtung an, verstärkt Fachleute auszubilden und an die Region zu binden.“

Media Contact

Dr. Dagmar De Mey idw

Weitere Informationen:

http://startING.fh-offenburg.de

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