Nationales Bildungspanel unter Beteiligung von HIS gestartet

Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH verantwortet im Rahmen dieser auch international wohl einmaligen Längsschnittstudie die Untersuchung der Bildungsverläufe und Kompetenzentwicklung von Studierenden.

Zum Auftakt des Nationalen Bildungspanels betonte Bundesbildungsministerin Annette Schavan: „Deutschland erhält mit dem Nationalen Bildungspanel einen neuen Leuchtturm in der Bildungsforschung, der auch im internationalen Vergleich Maßstäbe setzt.“ Ziel des Nationalen Bildungspanels, das das strenge DFG-Beratungs- und Begutachtungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat, ist es, Längsschnittdaten zu Kompetenzentwicklung, Bildungsprozessen, Bildungsentscheidungen und Bildungsrenditen in formalen, nicht-formalen und informellen Kontexten über die gesamte Lebensspanne hinweg zu erheben.

Im Zentrum stehen dabei unter anderem die Fragen, wie sich Kompetenzen im Lebenslauf entfalten, wie Kompetenzen und Entscheidungsprozesse an verschiedenen kritischen Übergängen der Bildungskarriere zusammenhängen, wie und in welchem Umfang sie von der Familie und den jeweiligen Lernumwelten in Kindergarten, Schule, Berufsausbildung, Hochschule und im späteren (Erwerbs-)Leben beeinflusst werden.

Um relativ schnell zentrale Fragen beantworten zu können, weist das Nationale Bildungspanel ein Multi-Kohorten-Sequenz-Design auf. Das bedeutet, dass verschiedene Kohorten (Kindergartenkinder, Fünftklässler, Neuntklässler, Studienanfänger/innen) sowie ein Querschnitt der 23- bis 65-jährigen Bevölkerung über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht werden. Von internationalen Querschnittstudien wie IGLU und PISA unterscheidet sich das NEPS durch seine Längsschnittperspektive. Gegenüber anderen Untersuchungen im Hochschulbereich zeichnet sich das Bildungspanel dadurch aus, dass eine größere Stichprobe von Studienanfängerinnen und Studienanfängern während des gesamten Studiums und darüber hinaus beobachtet wird.

Die Panel-Daten sollen der Wissenschaft so schnell wie möglich zugänglich gemacht werden. Mit ihnen eröffnet sich ein reichhaltiges Analysepotential für die Grundlagenforschung zu Bildungs- und Ausbildungsprozessen. Damit wird sich zugleich die Basis für die Bildungsberichterstattung und Politikberatung in Deutschland verbessern. Darüber hinaus wird das Nationale Bildungspanel erheblich zur Weiterentwicklung der Bildungsforschung in Deutschland, ihrer internationalen Vernetzung sowie zur Nachwuchsentwicklung beitragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Projekt bis 2013 mit bis zu 16 Millionen Euro jährlich.

In der Bildungsetappe „Hochschulstudium und Übergang in den Beruf“ wird HIS eine Kohorte von Studienanfänger/innen auf ihrem weiteren Bildungsweg bis in den Beruf hinein begleiten und erstmals im Wintersemester 2010/11 befragen. Im Fokus der Untersuchung von Bildungsentscheidungen stehen Fragen des Studienerfolgs, Studienabbruchs und Fachwechsels, des Auslandsstudiums, des Übergangs in ein Masterstudium und in den Beruf sowie der Aufnahme von Promotionen. Im Hinblick auf Kompetenzentwicklung werden allgemeine kognitive und nicht-kognitive Kompetenzen ebenso wie fachspezifische Kompetenzen in den Blick genommen. Das besondere Design des Studienanfängerpanels erlaubt es erstmals, Studierende an privaten Hochschulen sowie Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung („beruflich Qualifizierte“, „nicht-traditionelle Studierende“) näher zu betrachten.

Nähere Auskünfte:
Dr. Hilde Schaeper (HIS, Hannover)
Tel: 0511/1220-150
schaeper@his.de
Prof. Dr. Andrä Wolter (TU Dresden)
Tel: 0351/463-37646
andrae.wolter@tu-dresden.de
Dr. Katrin Golsch (HIS, Hannover)
Tel: 0511/1220-472
golsch@his.de
Dr. Stefanie Gundert (HIS, Hannover)
Tel: 0511/1220-369
gundert@his.de
Pressekontakt:
Theo Hafner
Tel: 0511/1220-290
hafner@his.de
Tanja Barthelmes
Tel: 0511/1220-384
barthelmes@his.de

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