Helmholtz bringt neue Entwicklungen in die Anwendung

Seit 2005 hat die Forschungsorganisation damit bereits 79 Gründungsvorhaben aus ihren Zentren finanziert. Das Förderprogramm „Helmholtz Enterprise“ sichert die kritische Startphase von Ausgründungen und trägt so dazu bei, dass Forschungsergebnisse zügig zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft eingesetzt werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass die neu geförderten Projekte eine gute Chance haben, sich auf dem freien Markt zu etablieren“, sagt Rolf Zettl, Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft. „Es handelt sich um vier sehr fortschrittliche Entwicklungen, die von hochmotivierten Forscherteams mit einschlägigem Know-how vorangetrieben werden und sowohl der Wissenschaft als auch der Wirtschaft dienen.“

Zur Fördersumme von bis zu 100.000 Euro aus dem sogenannten Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten ist nun zum ersten Mal ein Aufschlag von 30.000 Euro für externe Managementunterstützung hinzugekommen. Die Helmholtz-Zentren, an denen die geförderten Projekte angesiedelt sind, steuern noch einmal einen Beitrag in Höhe der Fördersumme bei. Über das Programm „Helmholtz Enterprise“ können die Zentren zusätzliches Personal einstellen, um die Gründer weitgehend freizustellen und Personallücken zu schließen, die bei der Ausgründung entstehen. Neben der finanziellen Unterstützung steht die Helmholtz-Gemeinschaft den Gründern zu Beginn ihres Vorhabens auch mit intensiver Beratung in den Transferstellen der Helmholtz-Zentren zur Seite.

Die neu geförderten Projekte sind:

1.) WIPScon – Bessere Vorhersagen von Erdöl- und Erdgasvorkommen
Hans-Martin Schulz und das WIPS-Team berechnen am Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ die Prozessabläufe zwischen Porenwasser, Gesteinen und Gasen in Erdöl- und Erdgasvorkommen, die die Bildung, die Qualität und das mögliche Produktionsverhalten in diesen Lagerstätten maßgeblich beeinflussen. Die räumlich-zeitliche Entwicklung dieser komplexen Vorgänge bildet WIPScon in ihren Modellierungen ab, die im Grenzbereich von Geo- und Ingenieurwissenschaften angesiedelt sind. WIPScon bietet eine deutlich bessere Modellierung wichtiger Eckdaten an als es bisher möglich war. Durch diesen Service lässt sich abschätzen, wie lohnenswert und wie riskant die Förderung aus einer bestimmten Erdgas- oder Erdöllagerstätte wäre.
Ansprechpartner Technologietransfer: Ingo Kapp
Tel.: 0331 288-1025
E-Mail: ingo.kapp@gfz-potsdam.de
Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
2.) Kastanienbaum GmbH – Einfache Programmierung von Robotern
Das Team um Sami Haddadin vom zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörenden Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und vermarktet Software, mit der Roboter einfacher programmiert und bedient werden können. Da dies gleichzeitig Kosten einspart, könnten auch kleine und mittelständische Unternehmen Roboter nutzen. Die neue Software hat außerdem das Ziel, den Umgang von Mensch und Roboter sicherer zu machen. Dadurch könnten Roboter neue Aufgaben übernehmen, für die sie bisher aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt wurden.
Ansprechpartner Technologietransfer: Robert Klarner
Tel.: 08153 28-1782
E-Mail: robert.klarner@dlr.de
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
3.) Spectrum ARC GmbH – Strahlungseinflüsse auf Elektronik für die Raumfahrt
Michael A. Schlüter und seine Kollegen vom DLR entwickeln an mehreren Helmholtz-Zentren Bestrah-lungsverfahren, mit denen sie elektronische Bauteile und Materialien testen wollen, die für den Einsatz im Weltraum vorgesehen sind. Serientests, die den Einfluss kosmischer Strahlung untersuchen, erleichtern das Zertifizieren neuer IEEE-Bauteile und sparen Zeit und Kosten. Raumfahrtprojekte können durch diese Strahlungstests sicherer und günstiger werden.
Ansprechpartner Technologietransfer: Rudolf Faymonville
Tel.: 02203 601-3659
E-Mail: Rudolf.Faymonville@dlr.de
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
4.) 300 Microns – Neue Folien für die Kultur von 3D-Zellaggregaten und Kleinstorganismen

Die Helmholtz-Forscher Stefan Giselbrecht und Eric Gottwald vom Karlsruher Institut für Technologie pro-duzieren und vertreiben Folien-basierte Zellkultursysteme, auf denen sich Zellen dreidimensional kultivieren lassen. In sogenannten Inserts für Mikrotiterplatten, die mit diesen Folien ausgestattet sind, bilden Zellen besonders gleichmäßige, dreidimensionale Komplexe und können gut mikroskopiert werden. Die Herstel-lungstechnik der Folien eignet sich auch für das automatisierte Mikroskopieren kleiner Organismen und ermöglicht die Verfolgung einzelner Zellen im Tier. Außerdem lassen sich mit diesem System zum Beispiel verschiedenste Stoffe auf ihre Giftigkeit testen oder Zellwanderungen in Tumoren verfolgen.

Ansprechpartner Technologietransfer: Matthias Klaften
Tel.: 0721 608-22147
E-Mail: matthias.klaften@kit.edu
Karlsruher Institut für Technologie
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Andreas Fischer
Pressereferent
Tel.: 030 206 329-38
andreas.fischer@helmholtz.de
Dr.-Ing. Jörn Krupa
Stabsstelle Technologietransfer
Tel.: 030 206 329-72
joern.krupa@helmholtz.de
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10178 Berlin
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschafts-organisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helm-holtz (1821-1894).

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