Europas und Afrikas Aids-Forscher arbeiten künftig enger zusammen

„Im Kampf gegen Aids kommt der international gut vernetzten Forschung eine entscheidende Rolle zu. Unser Ziel ist es, die besten Köpfe über Ländergrenzen hinweg zusammenzubringen“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag in Berlin anlässlich des bevorstehenden Welt-Aids-Tages.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt daher die europäische Initiative EDCTP (European and Developing Countries Clinical Trials Partnership), die klinische Studien zur Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen gegen Aids sowie Tuberkulose und Malaria vorantreibt. Wesentliches Ziel ist allerdings auch die Stärkung der Wissenschaft in Afrika. „Wir müssen den Aufbau von Forschungskapazitäten in afrikanischen Ländern als ein elementares Entwicklungsziel verstehen“, sagte Schavan.

Insgesamt sieht das Programm EDCTP die Investition von 600 Millionen Euro vor, die zu gleichen Teilen von der EU-Kommission, von den beteiligten Staaten und aus weiteren öffentlichen und privaten Mitteln kommen. Mit diesem Programm werden nun mit einer neuen Förderinitiative verbesserte Möglichkeiten für die Behandlung von Aids in Entwicklungsländern erforscht. Weltweit infizieren sich täglich mehr als 1000 Kinder mit HIV. Nach Angaben von UNICEF sind insgesamt 2,5 Millionen Jungen und Mädchen betroffen. Daher liegt ein Schwerpunkt der neuen Initiative in der Verbesserung der Therapiemöglichkeiten für Kinder. Dabei steht insbesondere die Zusammenarbeit von europäischen Forschern mit ihren afrikanischen Kollegen im Vordergrund.

Als zusätzlichen nationalen Beitrag wird das BMBF die Beteiligung deutscher Forscher an dieser Maßnahme unterstützen. Weitere Initiativen für klinische Studien im Bereich HIV-Impfstoffe und Mikrobizide sollen folgen. Außer den genannten europäischen Vorhaben sowie der institutionellen Förderung von Forschungseinrichtungen investiert das BMBF derzeit Projektmittel in Höhe von rund 25 Millionen Euro in die Aids-Forschung. Dieser Betrag kommt außer vielfältigen Projekten in der angewandten Forschung besonders dem bundesweiten Kompetenznetz HIV/Aids zugute.

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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