Master-Studiengang für Optik-Experten aus aller Welt

Wenn es um Optik geht, kommt man an Jena nicht vorbei. Und wenn es um die wissenschaftliche Ausbildung von Optik-Experten geht, hat die Friedrich-Schiller-Universität weltweit einen guten Ruf. Sie gehört auch – als einzige deutsche Hochschule – zu den fünf Partnern aus ganz Europa, die ab Herbst den internationalen Masterstudiengang „Optics in Science and Technology“ (OPSITECH) anbieten werden. Er richtet sich an Master-Studierende und Hochschullehrer aus der ganzen Welt, die mit gut dotierten Stipendien der EU gefördert werden können. Dies hat die Europäische Kommission jetzt entschieden und finanziert im Rahmen ihres Exzellenzprogramms „Erasmus Mundus“ in den kommenden fünf Jahren bis zu 25 außereuropäische OPSITECH-Stipendiaten mit bis zu 21.000 Euro pro Jahr.

Das Programm ermöglicht Studierenden aus außereuropäischen Ländern das zweijährige Masterstudium. Sie müssen dabei in mindestens zwei Ländern studieren und erhalten als Abschluss ein Doppel- oder Mehrfach-Diplom der besuchten Hochschulen. „Ein solches Doppel-Diplom hat einen hohen Stellenwert“, betont Prof. Dr. Richard Kowarschik. „Es wird für die Absolventen des Studiengangs viele Türen öffnen“, ist sich der Studiendekan der Physikalisch-Astronomischen Fakultät der Universität Jena sicher. Er weist auch auf die Stärkung des Optik-Standortes Jena hin, den der neue Studiengang mit sich bringt. Denn neben der außereuropäischen Optik-Elite, die man im neuen Studiengang erwartet und die ein internationales Konsortium auswählt, können sich auch sehr gute einheimische Studierende einschreiben.

Neben der Friedrich-Schiller-Universität ist das Institut d'Optique (Orsay-Palaiseau) als Koordinator sowie die TU Delft, das Imperial College London und die TU in Warschau an OPSITECH beteiligt. „Es war ein großer Aufwand, das Studienprogramm zwischen den fünf Partnern abzustimmen“, gibt Prof. Dr. Thomas Pertsch zu. Doch der Jenaer Programm-Verantwortliche ist sich sicher, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Angeboten wird im neuen Masterstudiengang die moderne Optik in allen Facetten mit einem Grundlagen- sowie einem Spezialteil, den jede beteiligte Universität nach ihren Schwerpunkten anbietet. An der Jenaer Universität sind dies v. a. optische Messverfahren und Materialien, Sensorik, Faserlaser sowie nano-strukturierte Optik. Und neben der Friedrich-Schiller-Universität ist „fast das ganze Jenaer Optik-Netzwerk eingebunden“, freut sich Pertsch über die Beteiligung der außeruniversitären optischen Wissenschaftsinstitute sowie der optischen Industrie Jenas.

Am Ende, da sind sich die Physiker einig, werden exzellent ausgebildete Optik-Experten stehen, die wiederum für Jenas Wissenschaft und Wirtschaft interessant sein werden. Und wenn die Absolventen außerhalb Jenas arbeiten, werden sie „den guten Ruf Jenas in der Optik“ in die Welt tragen, ist Prof. Kowarschik überzeugt. Er erwartet, dass sie dies dann auch in deutscher Sprache können. Denn das Studium, das in Jena in Englisch und Deutsch angeboten wird, soll die ausländischen Studierenden nebenbei dazu verführen, Deutsch zu lernen, hofft der Studiendekan.

Kontakt:
Prof. Dr. Richard Kowarschik
Institut für Angewandte Optik der Universität Jena
Fröbelstieg 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947650
E-Mail: richard.kowarschik[at]uni-jena.de

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Axel Burchardt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de/

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