Neues Forschungsinstitut zum Überwinden der disziplinären Grenzen

Die erste europäische Forschungs-Einheit, ausgerichtet auf fundamentale disziplinübergreifende Forschung, wurde mit Unterstützung der ESF (European Science Foundation) gegründet. Das neue Institute Para Limes (IPL), mit Hauptsitz in den Niederlanden, wird Top-Wissenschaftler, einschliesslich Nobel-Preisträgern, mit vielversprechenden jüngeren Forschern aus einem weiten Bereich von Disziplinen zusammen bringen, um sich auf fundamentale Fragen zu konzentrieren. Vom 15. -17. März werden sich die Gründer von IPL in Strassburg versammeln, um die ersten Arbeitsgruppen ein zu richten und mit dem Beginn der Forschungen zu beauftragen.

Zu den durch das Institut initiierten Aktivitäten gehören, laut IPLs CEO Jan Vasbinder, die neu entstehenden Gebiete der Forschung, die eine Zusammenarbeit über mehrere Disziplinen hinweg erfordern sowie Themen von drängender Bedeutung für die Welt. „Wir werden sehr relevante Fragen für die Zukunft der Menschheit adressieren,“ sagte Vasbinder.

Eine dieser Fragen betrifft Energie, das Auffinden der besten Kombination aus erneuerbaren Quellen und Technologien für die Verringerung der Kohlenstoff-Emissionen durch fossilen Brennstoffe; diese Forschung benötigt eine multidisziplinäre Konzentration. „Das IPL wird hierfür eine kombinatorische Wissenschaft entwickeln, die bei der Lösung helfen kann,“ sagte Vasbinder.

Das IPL wird sich auch darum bemühen die multidisziplinäre Wissenschaft als ein eigenes Gebiet mit eigenen Rechten zu etablieren, das neue Wege in der Forschung geht. Das Modell für IPL ist das viel gerühmte Santa Fe Institut in New Mexiko, USA, das bereits vorgeführt hat, dass mehrere Disziplinen zusammen geführt werden können, um erfolgreiche neue Wege in der Forschung zu gestalten. Dies passierte in dem schnell expandierenden Feld der Computer-gestützten Biologie. Bei dessen Gestaltung hat das Santa Fe Institut geholfen, indem es Mathematiker, Physiker und Informations-Wissenschaftler zusammenbrachte.

Vasbinder glaubt, dass es viele neue Bereiche für multidisziplinäre Forschung gibt, bei denen das IPL aktiv helfen kann; zum Beispiel bei der Kombination der Sozialwissenschaften mit der neurologischen Forschung zur Erlangung eines tieferen Verständnisses über die Wirkungsweise des menschlichen Gehirns. „Es kann noch viel geforscht werden bis wir ein besseres Verständnis über die kulturelle Entwicklung der Gesellschaft und die Entwicklung des Gehirns haben werden,“ sagte Vasbinder. Dies wird eines der ersten disziplinübergreifenden Gebiete sein, dem sich das IPL widmen wird; dies ergibt sich aus den Diskussionen bei der Eröffnungs-Konferenz unter der Schirmherrschaft des ESF in Strassburg im März 2006.

Neben den öffentlichen Quellen wird das IPL durch Privatpersonen und auch Unternehmens-Sponsoren finanziert, die auf einer jährlichen Basis, typischerweise für ein Zahlung von EUR 50.000, teilnehmen können. Das Ziel dabei ist, die Finanzierung Jahr um Jahr aus zu weiten, bis schliesslich das Ziel-Budget von rund EUR 5 Millionen im Jahr 2011 erreicht ist.

Die Absicht dabei ist, das Institut relativ klein zu halten; die meisten Wissenschaftler sollen auf einer Abgesandten-Basis arbeiten, wobei der regelmässige Arbeitgeber die Bezahlung übernimmt. „Wir haben das Institut analog zur Strategie von Santa Fe eingerichtet, mit nicht mehr als 100 bis 120 involvierten Wissenschaftlern, wobei nur 30 bis 40 gleichzeitig aktiv sind, einschliesslich besuchenden Forschern, hier ansässigen Wissenschaftlern und anderen Mitarbeitern,“ sagte Vasbinder.

Die Struktur der individuellen Arbeitsgruppen ist ein kritischer Faktor und gleicht wieder der in Santa Fe; das Ziel dabei ist, die Erfahrung von Wissenschaftlern, die sich bereits auf ihrem eigenen Gebiet erprobt haben, mit der Energie von jüngeren Wissenschaftlern zu kombinieren und so vielversprechende originelle Arbeiten innerhalb des neuen interdisziplinären Rahmenwerks des IPL zu produzieren. „Wir wollen die Kombination von Wissenschaftlern, die möglicherweise bereits ihren Nobel-Preis verdient haben und nun zu weiteren Horizonten aufbrechen wollen, mit jüngeren Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren, die über genügend Energie verfügen, wirklich hart auf diesen neuen Gebieten zu arbeiten,“ sagte Vasbinder.

Das IPL ist seit Januar 2006 vollständig betriebsfähig, mit dem Hauptsitz im Mariëngaarde Convent in Doesbrurg, Niederlande. Vom 15. – 17. März gibt es ein Meeting in Strasbourg mit den Gründern des Instituts. Dieses Meeting unter der Schirmherrschaft des ESF wird das erste in einer Serie von Meetings über ganz Europa und zum Ausgangspunkt der regelmässigen Aktivitäten des Instituts.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Jan Wouter Vasbinder, j.w.vasbinder@prismaenpartners.nl

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Weitere Informationen:

http://www.esf.org

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