Fachangestellte/r für Markt- und Sozialforschung: Neuer Ausbildungsberuf für 2006 steht vor der Fertigstellung!

Umfragen zu allen Lebensbereichen gehören zu unserem Alltag: Ob am Telefon, über das Internet, in zugesandten Fragebögen oder in persönlichen Gesprächen – Verbraucherinnen und Verbraucher werden um ihr Urteil über Produkte und Dienstleistungen gebeten. Beschäftigt werden in der wachsenden Branche der Markt- und Sozialforschung bisher vor allem Absolventen/innen aus dem Hochschulbereich. Sie sind derzeit nicht allein für die wissenschaftlichen Aufgaben zuständig sondern auch für die vielfältigen Tätigkeiten, die sich aus der Vorbereitung, Organisation und Präsentation ihrer Forschungstätigkeit ergeben. Was bisher fehlte, waren qualifiziert ausgebildete Fachkräfte, die diese anspruchsvollen Arbeiten übernehmen und die Forscherinnen und Forscher bei ihrer Forschungsarbeit entlasten können. Mit einer Berufsausbildung für den ab 1. August 2006 geplanten Beruf „Fachangestellte/r für Markt- und Sozialforschung“ soll diese (Berufs-)Lücke geschlossen werden: Vertreter/innen der Sozialparteien, der Kultusministerkonferenz und der zuständigen Ministerien haben am 20. Januar 2006 in ihrer „Gemeinsamen Sitzung“ beschlossen, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in den letzten Monaten entwickelte Ausbildungsordnung auf den weiteren Gesetzgebungsweg zu bringen.

Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung sollen Wissenschaftlern/innen bei der Planung, Organisation und Steuerung ihrer Forschungsprojekte assistieren. Zu ihren Aufgaben wird es u.a. gehören,

§ Daten zu beschaffen, zu recherchieren und auszuwerten,

§ an der Konzeption und Gestaltung von Fragebögen und Gesprächsleitfäden mitzuarbeiten,

§ den Einsatz von Interviewern/innen zu organisieren, sie in ihre Arbeit einzuweisen und den Rücklauf von Interviews zu erfassen,

§ die erhobenen, aufzubereitenden Daten auf ihre Plausibilität zu überprüfen

§ und – in der Schlussphase des Projektes – die Untersuchungsberichte und Präsentationen vorzubereiten.

Ihr Betätigungsfeld werden Marktforschungsinstitute, Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit eigener betrieblicher Marktforschung, Unternehmensberatungen, Werbe- und Media-Agenturen und nicht zuletzt Forschungseinrichtungen der empirischen Sozial- und Wirtschaftsforschung sein.

Um den neuen Beruf in einem ersten Schritt zu etablieren und die standortnahe Ausbildung in der Berufsschule zu gewährleisten, haben sich die Sachverständigen für seine Einführung vorerst in bestimmten Regionen ausgesprochen. Gefördert und unterstützt werden sollen diese „regionalen Ausbildungsschwerpunkte“ durch die Länder, die zuständigen Industrie- und Handelskammern, die regionalen Arbeitsagenturen sowie durch regionale „Paten“-Institute und -verbände. Als erste Ausbildungsorte sind vorgesehen Düsseldorf (Pate: RSG Marketing Research), Frankfurt (Pate: ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V.), Hamburg (Pate: IPSOS/BIK Umfrageforschung), München (Pate: TNS Infratest) und Nürnberg (Pate: GfK Gesellschaft für Konsumforschung).

Weitere Informationen zu dem Beruf „Fachangestellte/r für Markt- und Sozialforschung“
Ø im Internet unter nachfolgend aufgeführten Link
Ø im BIBB bei Martin Elsner, Arbeitsbereich 4.1 Kaufmännische Dienstleistungsberufe und Berufe der Medienwirtschaft, Tel.: (0228) 107 2430, E-Mail: elsner@bibb.de

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Dr. Ilona Zeuch-Wiese idw

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