BMBF fördert mit e-Science Netzwerk der Wissenschaft

17 Millionen Euro für den Aufbau von D-Grid

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen der e-Science-Initiative die Entwicklung neuer Verfahren und Dienstleistungen für Wissenschaft und Forschung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen künftig unabhängig von der vor Ort vorhandenen Ausstattung mit Rechnern, Programmen, Daten und Informationen, komplexe wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten können, teilte das BMBF am Donnerstag in Berlin mit. Für die erste Phase des Aufbaus dieses so genannten D-Grid stellt das Ministerium jetzt 17 Millionen Euro bereit.

Beim Grid-Computing (in Anlehnung an den englischen Begriff power grid = Stromnetz) können die Benutzer auf Rechner, Datenbanken und wissenschaftliche Instrumente „auf Knopfdruck“ zugreifen. Das funktioniert nur, wenn die Schnittstellen standardisiert sind, also ohne Komplikationen miteinander kommunizieren können. Grundlage dafür ist eine spezielle Software, die so genannte Middleware.

In Kassel trafen sich die Koordinatoren aus sechs Forschungsverbünden und tauschten ihre Konzepte für die Zusammenarbeit der D-Grid-Projekte auf der Grundlage einer so genannten Grid-Middleware-Intergrationsplattform aus. Sie wollen in drei Jahren die Basis schaffen für eine deutsche Grid-Infrastruktur. Beteiligt sind Wissenschaftler aus über 60 Forschungseinrichtungen.

Folgende Verbundvorhaben werden gefördert:

C3-Grid: Entwicklung eines transparenten Systems zur effektiven wissenschaftlichen Analyse von hochvolumigen Erdsystemmodell- und „beobachtungsdaten für die deutsche Erdsystemforschung. Leitung: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), Bremerhaven

HEP-Grid: Entwicklung von Anwendungen und Komponenten zur Datenauswertung in der Hochenergiephysik. Leitung: Deutsches Elektronen Synchrotron (DESY), Hamburg

GAC-Grid: Entwicklung eines Rahmens samt zugehöriger Standards für das kollaborative Management astronomiespezifischer Ressourcen (zum Beispiel Teleskope) und einer dafür geeigneten Infrastruktur. Leitung: Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP)

Medi-Grid: Grid-unterstützte Verbesserung der interdisziplinären, weitgehend standortunabhängigen Zusammenarbeit in der medizinischen Forschung sowie die Realisierung exemplarischer Anwendungen. Leitung: Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze (TMF), Berlin

IN-Grid: Grid-Umgebung für ingenieurwissenschaftliche Anwendungen, Zusammenführung von Modellierungs-, Simulations- und Optimierungskompetenz. Leitung: Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS)

D-Grid-Integrationsprojekt: Bereitstellung einer deutschlandweiten Infrastruktur als notwendige Voraussetzung für den Aufbau von Dienstleistungen und deren breiten Nutzung durch die Wissenschaft. Leitung: Forschungszentrum Karlsruhe (FZK)

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wolfgang Gentzsch
Gesamtkoordinator D-Grid
Tel.: 09401-1532
Email: wgentzsch@d-grid.de

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