Neue Projekte für mehr Wissenstransfer

Fachgruppe der „Partner für Innovation“ veröffentlicht Zwischenbilanz

Forschungsprämien für Wissenschaftler, ein bundesweites Wissensradio und der Seitenwechsel auf Zeit zwischen Forschung und Wirtschaft: Dies sind nur einige der Projekte, die die Fachgruppe „Austauschprozesse Wirtschaft – Wissenschaft – Politik“ entwickelt hat und jetzt in ihrer Zwischenbilanz-Broschüre vorstellt. Die Konzepte und Ideen sollen dazu beitragen, den Wissens- und Technologietransfer zwischen Unternehmen, Politik und Gesellschaft voranzutreiben.

Unter der Leitung von Dr. Heinrich Höfer vom Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) erarbeiten die Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden Projekte, die den Innovationsprozess hierzulande beschleunigen sollen. „Wir wollen zeigen, wie Wissen Grenzen überwinden kann“, sagt Dr. Heinrich Höfer. „Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft etwa müssen künftig selbstverständlich sein – ebenso wie der Wettbewerb der wissenschaftlichen Institutionen untereinander.“ Ziel der Fachgruppe ist es, den Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung zu erhöhen, um Barrieren zwischen den einzelnen Bereichen abzubauen und die Grundlagen für Innovationen zu legen. Sie arbeitet dabei eng zusammen mit den Fachgruppen „Potenzialausschöpfung im Forschungssystem“ und „Innovationskraft in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)“. Ein Jahr nach ihrer Gründung im Rahmen der Initiative „Partner für Innovation“ dokumentiert die Fachgruppe in einer Zwischenbilanz-Broschüre ihren derzeitigen Arbeitsstand.

Vier Beispielprojekte der Fachgruppe „Austauschprozesse Wirtschaft – Wissenschaft – Politik“, die teilweise bereits realisiert sind oder kurz vor der Umsetzung stehen:

Wilantis: das bundesweite Wissensradio

Um den Kommunikationsfluss zwischen Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen, sind Informationsplattformen nötig. Als solche wird das Wissensradio „Wilantis“ seit Dezember 2004 in Stuttgart aufgebaut. „Wilantis“ sendet Beiträge zur aktuellen Forschung und zu modernen Unternehmen. Daneben spielen Themen aus der Initiative „Partner für Innovation“ eine wichtige Rolle. Wissens-News im Viertelstundentakt halten die Hörer auf dem Laufenden. Bisher wird das Wissensradio in der Region Stuttgart (UKW 88,6) ausgestrahlt. Gelingt es, weitere Finanziers zu gewinnen, soll „Wilantis“ auch in anderen Regionen oder Bundesländern auf Sendung gehen.

Seitenwechsel auf Zeit: Know-how vernetzen

Innovationen entstehen durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Perspektivwechsel, bei denen Arbeitnehmer für eine bestimmte Zeit in einer anderen Einrichtung oder Firma tätig sind und neue Erfahrungen sammeln, sind in Deutschland jedoch bisher selten. In dem Projekt „Seitenwechsel auf Zeit“ will der Impulskreis die „Versäulung“ zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik/Verwaltung aufbrechen. Die Fraunhofer-Gesellschaft bietet an, wissenschaftliche Mitarbeiter für eine begrenzte Zeit in mittelständische Unternehmen zu entsenden. Andere Institutionen wie die Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibniz-Gesellschaft, die Humboldt-Universität sowie die WISTA (Campus Adlershof) loten derzeit ebenfalls ihre Entsende- und Aufnahmekapazitäten aus. Außerdem prüfen verschiedene Unternehmen, welche konkreten Personalaustausche sinnvoll und möglich sind. Ziel des Arbeitskreises ist es zudem, kurzfristig eine Infrastruktur für die Vermittlung von Mitarbeitern zu schaffen.

Forschungsprämie: Anreize für Wissenschaftler

Forschung im direkten Auftrag der Wirtschaft muss für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen attraktiver werden. Das fordert die Fachgruppe „Austauschprozesse – Wirtschaft – Wissenschaft – Politik“. Durch die verstärkte Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft erhöhe sich die Innovationsgeschwindigkeit und verbessere sich der Technologietransfer. Ein Vorschlag des BDI und anderer Verbände lautet: Der Staat prämiert Universitäten und freie Forschungsinstitute, die Aufträge von der Wirtschaft erhalten haben, mit einem Viertel des Auftragsvolumens. Der Impulskreis arbeitet an der Umsetzung dieser Idee. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung hat hier inzwischen eine Erprobung bei den Fachhochschulen ins Gespräch gebracht.

Wettbewerb: die besten Konzepte für Austauschprozesse

Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten in Deutschland in langer, bewährter Tradition, insbesondere in den Ingenieurfachgebieten, eng zusammen. Dennoch sind neue Impulse wichtig. Und diese sollen durch einen Wettbewerb mit dem Thema „Von erfolgreichen Austauschprozessen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft lernen“ entstehen. Die Fachgruppe möchte erfolgreiche Beispiele öffentlich präsentieren und auszeichnen und so das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Im Wettbewerb werden Prozesse und Strukturen bewertet, die eine enge Kooperation von Forschern und Unternehmern ermöglichen. Ein Preis wird für diejenigen Gesamtkonzepte vergeben, aus denen hervorgeht, wie sich der Austausch zwischen Forschungsinstitutionen und Unternehmen optimal bewerkstelligen lässt. Abschließende Ergebnisse wird die Fachgruppe zusammen mit den anderen Mitgliedern der Initiative „Partner für Innovation“ Ende nächsten Jahres präsentieren.

Die „Partner für Innovation“: Ideen erfolgreich machen

In der Initiative „Partner für Innovation“ bündeln seit März 2004 mehr als 300 Experten die Innovationskraft ihrer Unternehmen und Institutionen. Mit vereinten Kräften arbeiten sie daran, gute Ideen schnellstmöglich umzusetzen und so Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Verschiedene Wachstumsfelder wie Nanotechnologie, Energie oder Mobilität stehen dabei im Fokus von 15 Fachgruppen, den so genannten Impulskreisen.

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