Spielerische Erziehung besser als strenge Unterrichtseinheiten

Outdoor-Learning und aktive Projekte sollen autodidaktisches Lernen fördern


Laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen lernen Kinder viel mehr durch eine spielerische Art der Erziehung als durch strenge Unterrichtseinheiten. Denn viele Kinder haben Schwierigkeiten damit, in der Schulstunde konzentriert und still am Platz zu sitzen und dem Lehrer beim Unterricht zu folgen. Durch diese Art des Unterrichts und das große Arbeitspensum werden die Schüler schnell überfordert und reagieren gelangweilt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der britischen National Foundation for Educational Research. Die Forscher schlagen aufgrund dieser Erkenntnisse nun den vermehrten Einsatz von Spiel-basierten und aktiven Lehrmethoden vor, welche das autodidaktische Lernen der Kinder fördern.

Die Forscher verfolgten über ein Jahr hinweg die Lernfortschritte von Kindern im ersten Jahr ihrer schulischen Erziehung. Dabei konnten sie feststellen, dass für die Kinder die besondere Schwierigkeit in der Umgewöhnung von der spielerisch orientierten Kindergarten- und Vorschulzeit auf das strengere schulische Unterrichtsambiente lag. Denn die Schüler haben große Mühe den von den Lehrern praktizierten Unterrichtsmethoden – welche ihnen fundierte Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten vermitteln sollen – zu folgen. „Wir sollten die Kinder nicht in einen formalen Lehrplan einzwängen. Lehrer stehen oft unter großem Druck, denn sie wollen vom ersten Tag an Resultate erzielen. Dadurch werden die Kinder überfordert und reagieren mit Langeweile und Desinteresse“, erklärte Studienleiter David Hart.

Die Studienergebnisse zeigen deutlich auf, dass künftig ein verstärkter Focus auf Spiel-basierte Lehrmethoden gelegt werden muss, erklären die Forscher. Die Zeit, in der Kinder still sitzen müssen, soll demgemäß stark reduziert werden. „Die Lehrressourcen sollten besser verteilt werden. Es sollte den Kindern möglich gemacht werden, anhand von spielerischen Aktivitäten eigene Erfahrungen zu machen und Wissen zu sammeln. Vor allem die Lehrer sollten dazu angehalten werden, das aktive und eigenständige Lernen der Kinder zu fördern“, resümierte Hart. Als effiziente und aktive Lehrmethoden schlagen die Experten Outdoor-Lernexkurse, abwechslungsreiche Projekte, Rollenspiele und Bastel- und Bauprojekte vor.

Media Contact

Evelyn Lengauer pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nfer.ac.uk

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