Studieren heißt simulieren

Neu in Deutschland: Der Masterstudiengang Computational Science in Chemnitz

Crashtests ohne schrottreife Testwagen? Am Computer lassen sich solche aufwändigen Versuche längst viel billiger simulieren. Um Flugzeugen im Rechner das Fliegen zu lehren oder menschlichen Gedankengängen virtuell nachzuspüren, braucht man hochqualifizierte Wissenschaftler, die sich sowohl in der Informatik als auch in der Mathematik und in den Naturwissenschaften gut auskennen. Als eine der ersten deutschen Hochschulen bietet die TU Chemnitz deshalb ab dem Wintersemester 2001/02 den zulassungsfreien Magister/Masterstudiengang „Computational Science“ an, der Studenten in der Schlüsseltechnologie der rechnergestützten Naturwissenschaften fit machen möchte.

Der Computer ist das Versuchsfeld des neuen, interdisziplinären Studienganges. Er baut auf dem gleichnamigen Bakkalaureus/Bachelor-Studium auf, das seit dem Wintersemester 2000/01 an der Chemnitzer Uni angeboten wird. Studierende aus aller Welt mit dem Abschluss eines „Bachelor of Science“ oder Hochschulabsolventen verwandter Fachrichtungen, zum Beispiel aus der Physik, Chemie, Mathematik oder Informatik, können in dem Masterstudiengang ihre erworbenen Kenntnisse zur Simulation und grafischen Darstellung von Prozessen und Strukturen vertiefen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, auf hohem Niveau reale naturwissenschaftliche, ingenieurwissenschaftliche oder andere komplexe Prozesse am Computer nachzustellen und zu erproben. „Besonders für die naturwissenschaftlich interessierten Informatiker dürfte der Masterstudiengang Computational Science eine echte Alternative sein, der gute berufliche Perspektiven eröffnet“, verspricht der Computerphysiker und Studiendekan der Fakultät für Naturwissenschaften an der TU Chemnitz, Prof. Dr. Karl Heinz Hoffmann.

Der Schwerpunkt des neuen Studienganges liegt auf den rechnergestützten Naturwissenschaften. Darüber hinaus sollen sich die Studenten ihren Interessen entsprechend spezialisieren. Sie können dazu aus dem Lehrprogramm der TU Chemnitz auswählen, ob sie ihr Studium mehr auf den Bereich der Informatik oder eher anwendungsbezogen auf Ingenieur- bzw. Naturwissenschaften ausrichten wollen. Dazu gehören zum Beispiel Quantenmechanik, Technische Chemie, Bioverfahrenstechnik und Strömungsmechanik. Geistes- und wirtschaftswissenschaftliche Seminare zu Themen wie Arbeitspsychologie, Konfliktmanagement, Spracherkennung oder Investment Banking sollen das breite Bildungsangebot abrunden.

Nach vier Semestern dürfen sich die Absolventen dieses Studienganges „Master of Science“ nennen. Dieser international anerkannte Abschluss, der einem Diplom entspricht und zur Promotion befähigt, erfüllt die Anforderungen eines zunehmend globaler werdenden Arbeitsmarktes. In Chemnitz finden interessierte Studenten dafür die besten Studienvoraussetzungen. Die Technische Universität ist so gut mit Computern ausgestattet wie kaum eine andere deutsche Hochschule: Drei Studenten teilen sich hier im Durchschnitt einen Rechner. Zudem gehört der Chemnitzer Linux-Superrechner CLiC zu den leistungstärksten Rechnern der Welt.

Wer noch Fragen hat, kann sich an die Zentrale Studienberatung unter
Tel. (0371) 531 -1840 oder -1637 wenden. Oder rufen Sie die Fachstudienberatung unter (0371) 531 -3212 oder -3207 an.
Sie können auch eine E-Mail an studienberatung@tu-chemnitz.de schicken.

Media Contact

Alexander Friebel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer