Siemens meldet 2004 rund 5000 Patente an – 13 herausragende Wissenschaftler als „Erfinder des Jahres“ gewürdigt

Forscher von Siemens haben im vergangenen Geschäftsjahr die Zahl der Erfindungsmeldungen um elf Prozent auf 8200 gesteigert.

Rund 5000 Erfindungen wurden zum Patent angemeldet. In den internationalen Patentstatistiken belegt das Unternehmen damit weiterhin eine Spitzenposition. Vorstandschef Heinrich v. Pierer würdigte jetzt 13 besonders herausragende Wissenschaftler als „Erfinder des Jahres“. Die Forscher arbeiten in Deutschland, Frankreich und den USA. Sie repräsentieren einen Querschnitt der Arbeitsgebiete, auf denen Siemens tätig ist.

Die Ampel spricht mit dem Auto

Künftig könnten Autos von Ampeln Geschwindigkeitsempfehlungen erhalten. Eine Erfindung von Dr. Paul Mathias aus München könnte so Staus in Städten vermeiden helfen und das Fahren sicherer und komfortabler machen. Indem nämlich Ampeln und somit Verkehrsleitsysteme Daten mit Fahrzeugen austauschen, werden neue Informationsdienste oder Warnfunktionen möglich. Grüne Wellen wären einfacher zu realisieren, wenn jedes Fahrzeug die optimale Geschwindigkeit hätte. Fahrer würden zudem eine Alarmmeldung von ihrem Bordcomputer erhalten, wenn ein anderer Autofahrer bei Rot in eine Kreuzung einzufahren droht, weil das System die zu hohe Geschwindigkeit des Fahrzeugs erkennt. Siemens will Prototypen dieser Systeme im Rahmen von Forschungsprojekten in deutschen Städten errichten. (IN 2004.12.6)

Sinnsuche in der Bilderflut

Ob in der medizinischen Bildgebung oder der Beobachtung des fließenden Verkehrs – die riesige Menge an Daten muss gesichtet und sinnvoll eingeordnet werden. Dorin Comaniciu vom Siemens-Forschungszentrum Princeton im US-Staat New Jersey arbeitet an autonomen Computersystemen, die visuelle Informationen zuverlässig interpretieren können. Aus den Erfindungen von Comaniciu resultierten seit 1999 insgesamt 68 Patentanmeldungen – etwa eine pro Monat. Mit der Methode kann die Bewegung des Herzens aus echokardiographischen Daten berechnet werden. Damit werden Herzfehler früher erkannt und möglicherweise Kosten für die Patienten vermieden. Das System kann auch den Verkehr vor einem Auto beobachten und dem Bordcomputer Informationen über das vorausfahrende Fahrzeug liefern. In Tunneln hilft Comanicius Erfindung, den Verkehr mit Kameras zu überwachen. Wenn das System einen Stau oder einen Geisterfahrer erkennt, setzt es eine Warnmeldung an die Verkehrleitzentrale ab. (IN 2004.12.7)

Nahtloser Datenaustausch zwischen Hot Spots

Neben dem UMTS-Netz wird in den nächsten Jahren auch Wireless LAN und dessen Erweiterung WiMAX die Übertragung hoher Datenraten auf mobile Geräte ermöglichen. Bei WiMAX sind im Gegensatz zum lokal begrenzten WLAN Übertragungsdistanzen von mehreren Kilometern möglich. Experten erwarten, dass sich WiMAX und UMTS ergänzen werden. Hans-Jochen Morper von Siemens Communications aus München arbeitet an einer Verknüpfung der beiden Netze, damit eine nahtlose Übergabe zwischen Basisstationen möglich wird, auch während ein Nutzer Daten aus dem Netz überspielt bekommt. Mit seiner Erfindung soll der Datenverkehr reibungslos fließen, auch wenn sich viele Nutzer in den mobilen Netzen tummeln. Derzeit werden die Standards für WiMAX abgeschlossen und schon Anfang 2006 will Intel WiMAX-Chips für Notebooks auf den Markt bringen.

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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