Wenn Sinneseindrücke nicht richtig verarbeitet werden können

Neue Schwerpunktprofessur an der MHH zu „Neurokognition in der Psychiatrie“

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde kürzlich in der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie eine Schwerpunktprofessur „Neurokognition in der Psychiatrie“ eingerichtet und mit Professor Dr. med. Udo Schneider besetzt. Er ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. Mit seiner Berufung möchte die MHH einen fachübergreifenden Forschungsschwerpunkt etablieren. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen gestörten Funktionen des Gehirns – zum Beispiel in Bezug auf Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis – und psychischen Krankheiten herauszufinden.

Sinneseindrücke gelangen von Augen, Nase, Ohr oder Haut zum Gehirn, werden dort verarbeitet und zu Bildern, Gerüchen, Tönen, zu Sprache oder Gedanken und Gefühlen zusammengesetzt. Das spielt sich in ganz unterschiedlichen Regionen des Gehirns ab. Grundlage ist das komplizierte Zusammenwirken von Nervenzellen, die miteinander vernetzt Leistungen erbringen. Doch nicht immer funktioniert das reibungslos – bei einer Vielzahl von Erkrankungen treten erhebliche Beeinträchtigungen auf. So können beispielsweise auch das Denken oder die Erinnerungsfähigkeit bei psychischen Erkrankungen betroffen sein. Für die Untersuchung von Gehirn-Funktionen beziehungsweise Fehlfunktionen stehen in der MHH moderne bildgebende und elektrophysiologische Verfahren zur Verfügung.

Dass bei psychisch Kranken die kognitiven Funktionen beeinträchtigt sein können und damit deren soziale Integration erschwert wird, findet bislang in der Diagnostik und Therapie nur wenig Beachtung. Der neue Schwerpunkt in der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie soll dazu beitragen, Verfahren und Methoden zu entwickeln, um solche Störungen besser erkennen und behandeln zu können.

Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Udo Schneider unter Telefon: (0511) 532-6559, E-Mail: Schneider.Udo@mh-hannover.de.

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Dr. Arnd Schweitzer idw

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