Technologiepartnerschaft Technikum Wiener Neustadt und HTP High Tech Plastics AG

Am 13. Februar wird im Technikum Wiener Neustadt eine High-Tech-Kooperation besiegelt, die als Musterbeispiel innerösterreichischen Technologietransfers gelten darf.

„Lab on the chip“ ist ein Schlagwort, das im Bereich der Mikrosystemtechnik immer mehr an Bedeutung gewinnt. Diese, auf elektronischen Chips aufgebrachten Miniaturlaboratorien, analysieren mechanische, physikalische oder chemische Prozesse und finden ihre künftigen Einsatzmöglichkeiten vor allem im Bereich der Umwelt- (z.B.: Schadstoffanalyse) und Medizintechnik (Diabeteskontrolle, etc.)

Das Technikum Wiener Neustadt, eine Initiative der Fotec GmbH (Forschungstochtergesellschaft der FH Wiener Neustadt), wird, gemeinsam mit der Fa. HTP High Tech Plastics AG, eine mehrjährige Technologiepartnerschaft auf diesem Forschungssektor eingehen. Dies ist bereits die zweite hochwertige Kooperation des Technikums, besteht doch schon seit 2002 eine sehr erfolgreiche Partnerschaft mit der Fa. Battenfeld Kunststoffmaschinen Ges.m.b.H. aus Kottingbrunn. In deren Rahmen wurden bereits konkrete Produkte auf dem Gebiet der Mikrospritzgusstechnik entwickelt, die weltweit abgesetzt werden.

„Unsere Intention hinter diesen Partnerschaften ist es, österreichischen Unternehmen einen optimalen Zugang zu Forschung und Entwicklung zu bieten. Mit dem Background der Fachhochschule Wiener Neustadt und durch unsere Einbindung in internationale Top-Technologienetzwerke können wir High-Tech-Betrieben optimale Lösungen bieten und regelrecht Türen auf diesem Sektor öffnen“, so Fotec-Geschäftsführer Univ.Doz. Dr. Erich Griesmayer. Neben dem Netzwerkgedanken kann das Technikum vor allem auch auf perfekte Infrastruktur, sowohl im personellen als auch im technischen Bereich – mit fachspezifischen Maschinenpark und Reinraum – zurückgreifen.

In ähnliche Kerben schlägt auch DI Christian Schumi, Executive Vice President der HTP AG, dem österreichischen Spezialisten für Präzisionsspritzguss und Formenbau mit Hauptsitz in Neudörfl. Erstmalig geht HTP mit diesem Projekt eine Partnerschaft mit einer ausgewiesenen Entwicklungsgesellschaft ein, um neue Technologien rascher in neue Produkte umsetzen zu können. Das Unternehmen intensiviert damit auch deutlich seine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. „Die Forschungsarbeiten der Fotec in Bezug auf innovative Spritzgiessverfahren und Mikrowerkzeuge ergänzen sich ausgezeichnet mit dem Fertigungs-Know- how von HTP. Hier werden wir von der Entwicklungstätigkeit unseres neuen Partners profitieren“, so Schumi.

Von der Bündelung der Kompetenzen beider Unternehmen erwartet HTP einen rascheren Zugang in zwei ausgewiesene Zukunftsmärkte: die Medizintechnik und die Brennstoffzelle. In beiden Bereichen kommt HTP die langjährige Erfahrung im Hochpräzisions- und Mehrkomponentenspritzguss zugute. Die Technologiepartnerschaft wird vorläufig auf drei Jahre abgeschlossen. Univ.Doz. Dr. Erich Griesmayer: „Erfreulich ist natürlich der Umstand, dass durch die Kooperation auch hochwertige Arbeitsplätze in Wiener Neustadt geschaffen werden. Unser Ziel für die weitere Entwicklung des Technikums ist es, noch einen dritten Partner in diesem Bereich zu finden. Erste Gespräche werden bereits geführt.“

Fotec GmbH. und Technikum

FOTEC

Die FOTEC ist das Tochterunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt für Wirtschaft und Technik. Zahlreiche weltweite Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen machen sie zur Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie.

Die FOTEC führt Forschungs- und Entwicklungsaufträge in den Kernbereichen Engineering, Kunststofftechnik-Abformtechnik und Mikrotechnik-Reinraumtechnik durch. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung im Management von interdisziplinären Forschungsprojekten.

TECHNIKUM

Das Technikum Wiener Neustadt ist ein hochwertiges Industrieforschungslabor, das Unternehmen einen unkomplizierten und effizienten Zugang zu Forschung und Wissenschaft ermöglicht.

Die thematischen Schwerpunkte des Technikums liegen im Themenbereich Abformtechnik und den Engineeringbereichen Konstruktion und Elektronik. Die Stärke des Teams wird durch ein Netzwerk international tätiger Konsulenten ergänzt.

REINRAUM

Die Grundausstattung des FOTEC Reinraumes bietet optimale Voraussetzungen für nasschemische Prozesse, Beschichtungstechniken, Galvanenformung, Photomaskenherstellung und Photolithographie. Der Reinraum Wiener Neustadt erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 62m² der Güteklasse 100 bzw. 10.000.

Mit dem Reinraum bietet das Technikum die Abwicklung von F&E-Aufträgen insbesondere zur Herstellung von Prototypen und Kleinserien, die Vermietung des Reinraumes für diverse Projekte, sowie langfristige Partnerschaften im Rahmen von Forschungskooperationen.

MEDAUSTRON

Die FOTEC übernimmt auch das Projektmanagement wissenschaftlich orientierter Großforschungsprojekte. Derzeit wickelt die FOTEC das Projekt MedAustron zur Realisierung des österreichischen Krebsforschungszentrums für Ionentherapie in Kooperation mit den österreichischen Universitätskliniken und weiteren namhaften wissenschaftlichen Partnern ab.

Weitergehende Informationen:

Waltraud Wanzenböck – 02622/90333/10 – office@fotec.at

HTP High Tech Plastics AG

Die HTP High Tech Plastics AG entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Präzisionsspritzguss-Produkte aus Kunststoff. Zum Kerngeschäft des Unternehmens zählen neben dem Präzisionsspritzguss die „Insert Technology“ (Verbindung von traditionellen Werkstoffen mit modernsten Hochleistungskunststoffen) sowie der Formenbau. HTP verfolgt konsequent eine One-Stop-Shop-Strategie, die dem Kunden von der Entwicklungsleistung über den spezifischen Formenbau bis zur Produktion, Oberflächenveredelung und Logistikleistungen Service aus einer Hand garantiert. Als Systemlieferant und Entwicklungspartner verfügt das Unternehmen über etablierte Geschäftsbeziehungen zu internationalen Konzernen aus der Luftfahrt- und Elektronikindustrie, sowie allen namhaften Automobilherstellern bzw. deren Hauptzulieferer.

Mit einem Umsatzanteil von etwa 80 Prozent zählt die Automobilindustrie zur wichtigsten Kundengruppe von HTP. Als herausragendstes Produkt fertigt das Unternehmen hochentwickelte Lautsprechergitter, die in den hochpreisigen Modellen von Audi, BMW, DaimlerChrysler, Jaguar oder Porsche zu finden sind. Als weitere Kundengruppe bedient HTP Hersteller aus der Elektronikindustrie mit verschiedenen Komponenten – etwa Präzisionsteile für die Getriebemechanik in CD- und DVD-Laufwerken oder Kleinstteile für Mobiltelefone. Zu den bedeutendsten Kunden in diesem Bereich zählen Bosch, Epcos und Philips. Nicht zuletzt durch die Kompetenz in der Verarbeitung von Hochleistungsthermoplasten erschloss sich HTP mit der Luftfahrtindustrie eine weitere Kundengruppe. Für sie fertigt HTP Flugzeuginnenfenster und Schließmechanismen für Gepäckanlagen.

HTP verdankt den konstanten Wachstumskurs in erster Linie einer intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Als technologiegetriebenes Unternehmen positioniert sich HTP als Entwicklungspartner und kooperiert mit Forschungsinstituten ebenso wie mit Unternehmen aus der Kunststoff- und Auto-zulieferindustrie sowie dem Engineering. Mehrjährige Forschungsarbeit in der Mehrkomponentenspritzguss-Technik sichert HTP eine ausgezeichnete Position in einem dynamisch wachsenden Markt.

Neben der Sicherung der Technologieführerschaft in den angestammten Geschäftsbereichen will HTP in Zukunft verstärkt neue Geschäftsfelder erschließen. Insbesondere in der Medizintechnik oder innerhalb der Automobil-Elektronik kommt HTP das Know-how in der Fertigung von Kleinstteilen und –werkzeugen zugute.

Seit 1999 notieren die Aktien des Unternehmens an der Frankfurter Wertpapierbörse. Zunächst im SMAX gelistet, erfolgte 2003 die Aufnahme in den Prime Standard. Im Geschäftsjahr 2003 wird das Unternehmen einen Umsatz von voraussichtlich rund 80 Mio. Euro erzielen, bei einem durch Restrukturierungen belasteten negativen Ergebnis. Für das laufende Geschäftsjahr plant HTP neben einer erneuten Umsatzsteigerung wieder ein deutlich positives Ergebnis.

Hauptsitz der HTP High Tech Plastics AG: Neudörfl (Burgenland)
Weitere Standorte:
Fohnsdorf, München, Vráble (Slowakei), Detroit (USA), Birmingham (GB)
Beschäftigte zum 31.12.2003: 871

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