EU-Konferenz zu Frauen in der industriellen Forschung in Berlin

Catenhusen: „Wirtschaft muss die Chancen für Frauen deutlich verbessern“

Wissenschaftlerinnen sind in der industriellen Forschung in Europa immer noch die Ausnahme. Der Staatssekretär im Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), Wolf-Michael Catenhusen forderte die Wirtschaft am Freitag in Berlin auf, mehr Frauen in der Forschung zu beschäftigen. „Die gut ausgebildete junge Frauengeneration ist eine Chance für das Wachstum der deutschen Wirtschaft“, sagte Catenhusen zum Auftakt der Konferenz der Europäischen Union „Frauen in der industriellen Forschung – Mehr Schwung für Europa!“

Rund 200 Expertinnen und Experten aus über zehn Ländern wollen bei ihrem zweitägigen Treffen über neue Perspektiven der Förderung von jungen Forscherinnen beraten. Nach aktuellen Zahlen liegt die Beteiligung von hoch qualifizierten Frauen in der privaten und industriellen Forschung EU-weit bei nur knapp 15 Prozent. In Deutschland sind es sogar weniger als 10 Prozent. Am besten schneiden Irland mit 28 Prozent sowie Frankreich mit 20 Prozent ab.

Catenhusen rief vor diesem Hintergrund die forschenden Unternehmen in Deutschland dazu auf, ihre Betriebe für Forscherinnen zu öffnen und ihnen die gleichen Karrierechancen wie den männlichen Beschäftigten zu bieten. „Das Defizit an Frauen in der industriellen Forschung muss ausgeräumt werden, um wissenschaftliche Exzellenz zu fördern, die europäische Forschung zu modernisieren und die Attraktivität wissenschaftlicher Karrieren in Europa zu erhöhen.“ Dies sei eine wichtige Voraussetzung dafür, Europa zu einer der konkurrenzfähigsten Wirtschaftsregionen der Welt zu entwickeln. Die Konferenz, die gemeinsam vom BMBF und der Europäischen Kommission finanziert wird, will – auf Grundlage des EU-Berichts „Women in Industrial Research: A wake up call for European Industry“ – neue Handlungsperspektiven für Frauen in der industriellen Forschung diskutieren und entwickeln. Sie sollen Wissenschaftlerinnen die gleichen Karrierechancen wie ihren männlichen Kollegen eröffnen.

Fragen zur Konferenz beantworten gerne
Christiane Wehle und Katja Goertz
Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung
EU-Büro des BMBF
Tel. 0228 – 447-646 oder 0228 – 447-645

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