Bildungsreform – Den Bildungskunden zum König machen

Dass das Bildungswesen in vielen anderen Ländern effizienter und leistungsfördernder ist als in Deutschland, weiß man spätestens seit PISA. Die Studie „Bildungs-Benchmarking Deutschland“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) geht den unterschiedlichen Bildungssystemen weiter auf den Grund und zeigt, wie sich auch hierzulande die Bildungsqualität durch mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb verbessern lässt. Zu den deutschen Hausaufgaben gehört etwa, den Schulen und Hochschulen mehr Autonomie einzuräumen. Während die Bildungseinrichtungen hierzulande nicht einmal die Personalverantwortung für ihre Lehrer bzw. Professoren tragen, wählen sie andernorts sowohl die Lernenden als auch die Lehrenden aus, organisieren den Unterrichtsbetrieb eigenständig, planen den Ressourceneinsatz und werben zusätzliche private Mittel ein. Auf diese Weise können sie sich ein eigenes Profil geben, um im Wettbewerb um die Bildungskunden zu bestehen. Damit diese zwischen den Angeboten vergleichen können, gilt es für Deutschland zugleich Standards zu erarbeiten, die gleichwertige Bildungsabschlüsse gewährleisten.

Die IW-Studie legt den Verantwortlichen außerdem eine Evaluation der Bildungseinrichtungen nahe. Dabei sollten die Unterrichtsleistungen und die Qualität der Lehre sowie der Bildungsinstitutionen regelmäßig und systematisch überprüft werden. Schließlich wäre vor allem im Hochschulbereich die Einführung von Bildungsgutscheinen ein geeignetes Mittel, um das Angebot stärker an der Nachfrage auszurichten. Solche Gutscheine würden den ökonomischen Einsatz der finanziellen Mittel gewährleisten und dazu führen, dass die Bildungsanbieter ihr Qualitätsmanagement verbessern.

Hans-Peter Klös, Reinhold Weiß (Hrsg.): Bildungs-Benchmarking Deutschland – Was macht ein effizientes Bildungssystem aus?, Köln 2003, 432 Seiten, 36 Euro. Bestellungen über Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder via E-Mail: div@iwkoeln.de

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