Neuer Diplom-Studiengang an Saar-Uni: Mikro- und Nanostrukturen


Die Physik und Elektrotechnik der Saar-Uni haben einen neuen Diplomstudiengang Mikro- und Nanostrukturen zum Wintersemester 2000/2001 eingerichtet.

Wer an der aufregenden Entdeckungsreise in die Nanowelt teilnehmen möchte, ist an der Saar-Uni genau richtig. Wer außerdem noch gerne an der Entwicklung neuer Technologien mitarbeiten würde und erfahren will, wie der Computer zur Lösung wissenschaftlicher Fragestellungen eingesetzt wird, der kommt im neuen Studiengang „Mikro- und Nanostrukturen“ voll auf seine Kosten.
Übrigens:
Nach dem Studienabschluss eröffnen sich exzellente Berufsaussichten in Forschung und Industrie, denn allein in den angestammten Gebieten der Physik werden schon mehr als dreimal so viele Absolventen nachgefragt, als im Moment zur Verfügung stehen.

Was sind Mikro- und Nanostrukturen?

Mikrostrukturen bestimmen unser Leben bereits mehr als wir gewöhnlich im Alltag bewusst wahrnehmen. Unsere Handys sind nur deshalb so handlich, weil dort inzwischen mikrostrukturierte Materialien Anwendung finden, die in den vergangenen Jahrzehnten von neugierigen Wissenschaftlern entdeckt und erforscht wurden. Die Festplatten im PC fassen nur deshalb immer mehr Daten bei gleichbleibender Größe, weil neueste Erkenntnisse über die physikalischen Eigenschaften verschiedener Materialien durch findige Ingenieurskunst immer wieder schnell in die Anwendung umgesetzt werden. Ohne derartige Fortschritte wäre die heutige Verbreitung von Unterhaltungselektronik, Informationstechnologie und Internetkultur unvorstellbar.
Auch die gesamte belebte Welt wird von Vorgängen auf Nano-Ebene bestimmt. Die Nanowelt zeichnet sich durch unvorstellbare Kleinheit aus. Ein Millimeter, etwa die Breite eines Zeitungsbuchstabens, enthält eine Million Nanometer. Die Erbsubstanz DNS ist etwa 2½ Nanometer schmal. Wer die Codes der DNS enträtseln möchte, muß in diese faszinierende Miniaturwelt eindringen.
Nanotechnologien geben uns Werkzeuge an die Hand, mit den Bausteinen der Natur zu spielen und sie haben das Potential, die Menschheit mit vorher nie da gewesenen Kontrollmechanismen über die materielle Welt auszustatten.

Das neue Studienangebot der Saar-Uni:

Der neue Studiengang „Mikro- und Nanostrukturen" ist anwendungsorientiert und zugleich eingebettet in ein ideales Forschungsumfeld, denn die Nano-Bio-Technologie ist einer der Forschungsschwerpunkte der Saar-Uni. Neben der Gelegenheit zu aktiver Grundlagenforschung wird viel Wert gelegt auf Mitarbeit in Projektgruppen. Vorlesungen im überschaubaren Rahmen und Übungen in Kleingruppen mit persönlicher Betreuung zum Teil durch Lehrbeauftragte aus der beruflichen Praxis garantieren optimale Studienbedingungen.
Abschluss: Diplom-Physiker oder Diplom-Ingenieur (je nach Schwerpunktsetzung im Hauptstudium). Regelstudienzeit: 10 Semester.
Der erste Studienabschnitt enthält etwa gleichwertige Anteile aus Mathematik, Physik, Technik, Informatik, zuzüglich Bionik und Chemie für Ingenieure.
Der zweite Studienabschnitt enthält im Pflichtbereich als Fächer aus der Physik Quantenmechanik und Statistische Mechanik, Festkörperphysik und Nanostrukturphysik, sowie aus der Elektrotechnik Fächer der Festkörperelektronik und solche, die auf der Schnittstelle zur angewandten Physik liegen.
Die Schwerpunktbildung erfolgt durch die Auswahl aus folgenden Bereichen:
-adaptive und heterogene Mikrosysteme
-Aktoren auf der Basis neuer Werkstoffe
-biomedizinische, mikro- und nanostrukturierte Sensoren
-Dünne Schichten und magnetische Nanostrukturen
-Nanokomposite
-Polymere
-Oberflächenphysik
-komplexe und niedrigdimensionale Systeme
-Nano-Bio-Technologie
-Computersimulationen
In das Studium eingeordnet sind berufspraktische Tätigkeiten von acht Wochen zum Erwerb des Vordiploms und von insgesamt dreizehn Wochen bis zum Erwerb des Diploms. Die starke Praxisorientierung wird unter anderem dadurch erreicht, dass ein Teil der Praktika in Form einer Projektarbeit absolviert werden kann.
Die Diplomphase umfasst ca. zwölf Monate. Nach einer Vorbereitungszeit von bis zu drei Monaten sind sechs bzw. neun Monate für die Studienarbeiten und Diplomarbeit vorgesehen.
Die Diplomarbeit kann so angelegt werden, dass man als aktiver Mitarbeiter Einblick erhält in gemeinsame Forschungsprojekte von Lehrstühlen der Physik und Elektrotechnik und bietet somit ein exzellentes „Training on the Job“ zu Themen der Spitzenforschung.
Für den Studiengang wird eine internationale Ausrichtung angestrebt. Deshalb werden ausgewählte Fächer in englischer (evtl. auch in französischer) Sprache angeboten. Auslandspraktika während des Studiums und die Vermittlung von Forschungsaufenthalten im Anschluss an ein Studium werden durch hierfür beauftragte Professoren professionell unterstützt. Die Saarbrücker Physiker und Elektro-Ingenieure engagieren sich in international angelegten Forschungsverbünden und pflegen Kontakte zu Wissenschaftlern und Unternehmen weltweit.

Interessiert?
Weitere Infos gibt’s beim
Studiendekanat der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät II,
Physik und Elektrotechnik,
bei Herrn Professor Dr. rer. nat. Walter Zimmermann
unter Tel. 0681-302-2763,
E-mail: wz@lusi.uni-sb.de,
oder
http://www.uni-saarland.de/fak7/physik/Welcome.html http://www.uni-saarland.de/verwalt/student/studsekr/fach/f677.html

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

 Tamara Weise idw

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