ESA: Finanzierung von Galileo gesichert

Die Unterhändler der ESA-Mitglieder haben sich auf die Finanzierung des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo geeinigt. Dies teilt die europäische Raumfahrtorganisation (ESA) in einer Aussendung mit. Die Einigung kam vor dem Treffen der zuständigen Minister heute, Dienstag, in Paris zustande. Nach Darstellung der ESA ist der Weg damit frei für den offiziellen Start des Projekts, das gemeinsam mit der EU verwirklicht werden soll. Das Satellitennavigationssystem soll 2008 in Betrieb gehen.

„Im Bewusstsein der wirtschaftlichen, industriellen und strategischen Wichtigkeit der Satellitennavigation haben die Mitgliedsstaaten eine Übereinkunft im gemeinsamen Interesse erreicht. Wir können nun mit Galileo fortfahren, einem wichtigen Programm von dem alle unsere Bürger profitieren werden. Galileo wird definitiv verwirklicht“, erklärte ESA-Generaldirektor Antonio Rodota. Das Projekt war immer wieder durch Konflikte zwischen den Trägerstaaten gefährdet. Diese Auseinandersetzungen trugen auch zur langen Verzögerung des Projekts bei. Zuerst beanspruchten sowohl Deutschland als auch Italien die Leitung des Projekts für sich. Zum Schluss wollte Spanien einen größeren Anteil am Projekt und damit mehr Einfluss auf Galileo.

Das „Galileo Joint Undertaking“ wird in Brüssel sein Hauptquartier erhalten. Das Gemeinschaftsunternehmen von ESA und EU soll die verschiedenen Projektphasen überwachen und ist verantwortlich für die Entwicklung sowie die Tests der einzelnen Komponenten. Gleichzeitig wird damit der Grundstein für die Betreibergesellschaft des Satellitennavigationssystems gelegt. Die Mitgliedsstaaten erwarten sich von Galileo einen starken positiven Impuls für die Wirtschaft, insgesamt werden so über 140.000 Arbeitsplätze in Europa geschaffen.

Das als ziviles System geplante Galileo soll über 30 Satelliten (27 in Betrieb und drei als Reserve) verfügen und das US-System GPS ergänzen. Die Satelliten werden auf drei Umlaufbahnen in einer Höhe von 23.616 Kilometern die Erde umkreisen. Zwei Kontrollzentren werden den Betrieb des Systems überwachen. Einsatzgebiete für das System sind unter anderem im Flug-, Straßen- und Seeverkehr sowie im Flottenmanagement.

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Dominik Schebach pressetext.austria

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