Bulmahn: "Deutschland und Frankreich sind Motor einer europäischen Forschungskooperation"

Bundesforschungsministerin zieht positive Bilanz von 40 Jahren deutsch­französischer Zusammenarbeit in Forschung und Bildung

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat aus Anlass der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages vor 40 Jahren die gemeinsam erzielten Erfolge in Forschung und Bildung gewürdigt. „Deutschland und Frankreich sind heute in vielen Bereichen Motor und Vorbild für eine langfristige europäische Forschungskooperation. Die Zusammenarbeit hat sich im Laufe der Jahre zu einem dichten Netzwerk der Beziehungen entwickelt – auf bilateraler Grundlage ebenso wie im Rahmen der Europäischen Union, der europäischen Forschungsorganisationen und auf internationaler Ebene“, erklärte Bulmahn in Berlin.

In diesem Zusammenhang erwähnte die Ministerin erfolgreiche gemeinsame Initiativen wie das Institut Laue-Langevin in der physikalischen Grundlagenforschung, die Zusammenarbeit in Luft- und Raumfahrt, die Europäische Synchrotronstrahlungsanlage in Grenoble sowie die Deutsch-Französische Hochschule. Darüber hinaus habe der immer umfangreicher werdende Austausch von Studenten und Wissenschaftlern maßgeblich zur Vertiefung der deutsch-französischen Beziehungen beigetragen.

Seit 1963 habe allein der DAAD ca. 42.000 deutsche Studentinnen und Studenten sowie Gastwissenschaftler für einen Aufenthalt in Frankreich und etwa 28.000 französische Stipendiaten für einen Aufenthalt in Frankreich gefördert. Seit 1987, dem Beginn der EU-Förderprogramme Sokrates/Erasmus, gingen rund 33.000 und 29.000 französische Studierende ins jeweilige Partnerland.

Bulmahn sagte weiter, ungeachtet der guten Ergebnisse gelte es, nicht nur rückwärts gewandt zu bilanzieren, sondern auch neue Impulse für die deutsch-französische Zusammenarbeit zu geben. So habe das „Forum zur Deutsch-Französischen Forschungskooperation“ vom Februar vergangenen Jahres in Paris auf einer Reihe von Forschungsgebieten viel versprechende Initiativen hervorgebracht. Beispielhaft hob die Ministerin die Pflanzengenom- und Verkehrsforschung hervor. Die zwei aufeinander abgestimmten Forschungsprogramme GABI und „Génoplante“ in der Pflanzengenomforschung untersuchen die Genome im biologischen System der Pflanzen. Aus dieser Zusammenarbeit sind zahlreiche gemeinsame Projekte, auch auf europäischer Ebene, u.a. zur Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft entstanden. Reduzierter Verkehrslärm, organisierter und umweltverträglicher Güterverkehr sowie Sicherheit im Verkehrswesen sind Schwerpunkte der gemeinsamen Aktivitäten in der Verkehrsforschung.

Im Hochschulbereich bleibe es ein vorrangiges Anliegen, Mobilitätshindernisse abzubauen, die gemeinsame Doktorandenausbildung weiter voranzubringen und integrierte deutsch­französische ebenso wie europäische Studiengänge zu etablieren. „Gerade vor dem Hintergrund der europäischen Dimension blicke ich auch bei Bildung und Forschung optimistisch in die deutsch-französischen Zukunft“, sagte Bulmahn abschließend.

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