CHE legt erstes deutsches Forschungsranking vor

Humboldt-Universität Berlin, Ludwig-Maximilians-Universität München und Universität Freiburg in vielen Fächern leistungsstark.

Nur wenige deutsche Universitäten sind in der Forschung in allen Fächern wirklich Spitze. Auch innerhalb der einzelnen Fächer konzentriert sich die Forschungsaktivität auf eine kleine Gruppe von Hochschulen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsrankings, das heute zum ersten Mal vom Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) vorgelegt wurde. Ziel der neuen Studie ist es, die univer-sitären Forschungsleistungen bundesweit transparent zu machen und besonders leistungsstarke Fakultäten hervorzuheben. Wichtigste Kriterien für die Ranglisten sind die eingeworbenen Drittmittel sowie die Anzahl der Patentanmeldungen, Promotionen und Publikationen. Zudem wurde durch eine Professorenbefragung die Reputation der untersuchten Fakultäten ermittelt.

Das erste Forschungsranking bewertet elf ingenieur-, wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer. Dazu gehören Maschinenbau und Elektrotechnik, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Anglistik, Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften sowie Jura, Soziologie und Psychologie. Bezogen auf diese Fächer ist nur eine kleine Gruppe deutscher Universitäten durchgängig leistungsstark: die Humboldt-Universität Berlin und die Ludwig-Maximilians-Universität München in jeweils sieben von neun un-tersuchten Fächern und die Universität Freiburg in sechs von acht Fächern.

„Zwar verfügen wir in Deutschland über eine ganze Reihe forschungsstarker Fakultäten“, sagte Professor Detlef Müller-Böling, Leiter des CHE, bei der Vorstellung der Ergebnisse. „Wirkliche Forschungsuniversitäten, wie wir sie aus anderen Ländern kennen, gibt es hierzulande aber kaum.“ Bei allen elf untersuchten Fächern konzentrierten sich die Forschungsaktivitäten auf eine kleine Gruppe von Hochschulen. In der Regel vereinigten weniger als 30 Prozent der Fakultäten die Hälfte aller Drittmittel, Publikationen, Promotionen oder Patente auf sich. Besonders auffällig sei das in der Volkswirtschaftslehre, wo 50 Prozent des gesamten Drittmittelaufkommens von nur 13 Prozent der untersuchten Fakultäten eingeworben würden. Umgekehrt würden eine Reihe von Hochschulen in den einzelnen Fächern kaum zur Forschungsleistung des Faches beitragen: sie hätten kaum Drittmittel, publizierten wenig und promovierten so gut wie keine Nachwuchs-Wissenschaftler.

Die erste Ausgabe des Forschungsrankings des CHE für elf Fächer basiert auf den umfangreichen Daten des gemeinsam mit dem stern herausgegebenen Hochschulrankings. Dieses Ranking bietet seit inzwischen fünf Jahren differenzierte Informationen zu den Studienbedingungen in 25 Fächern an allen deutschen Hochschulen. Eine zweite Ausgabe des Forschungsrankings für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften folgt im nächsten Jahr.

Rückfragen an: Dr. Sonja Berghoff, Telefon: 0 52 41 / 97-61 29

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Britta Hoffmann-Kobert idw

Weitere Informationen:

http://www.che-forschungsranking.de

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