Aufbaufinanzierung des ersten Forschungszentrums der United Nations University in Deutschland für fünf Jahre gesichert:

Bund und Land unterstützen UNU-Forschungszentrum für Umwelt und menschliche Sicherheit in Bonn mit jährlich einer Million Euro

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung NRW, die United Nations University und die Stadt Bonn teilen mit:

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, und die nordrhein-westfälische Bildungsministerin, Gabriele Behler, haben heute zusammen mit dem Rektor der Universität der Vereinten Nationen, Prof. Hans van Ginkel, und der Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Bärbel Dieckmann, die Gründung eines Forschungs- und Ausbildungszentrums der United Nations University für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU/EHS) in Bonn verkündet. Gründungszeitpunkt ist der 1. Januar 2003. Die Ministerinnen Bulmahn und Behler sagten eine gemeinsame Anschubfinanzierung von Bund und Land in Höhe von jährlich einer Million Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren zu.

Das neue Institut ist das erste Forschungs- und Ausbildungszentrum der United Nations University in Deutschland. Seine Aufgabe ist die wissenschaftliche Erforschung, Sammlung und Weitergabe von Erkenntnissen über Ursachen und Vorbeugungsstrategien bei Naturkatastrophen und langsam eintretenden, chronischen Umweltveränderungen. Es wird global ausgerichtet und auf überregionale Vernetzung angelegt sein. Das Forschungs- und Ausbildungszentrum soll – eingebettet in die bestehende Forschungsinfrastruktur der Region – internationale Anlaufstelle für Institutionen und Unternehmen, die auf dem Gebiet tätig sind, aber auch für Wissenschaftler, Katastrophenmanager und Politikberater werden.

Bundesforschungsministerin Bulmahn begrüßte die Entscheidung der UN-University für den Standort Deutschland. „Die Gründung des UN-Forschungszentrums für Umwelt und menschliche Sicherheit bedeutet eine Anerkennung für die hohe Qualität der Umweltforschung in Deutschland“, sagte die Ministerin. Die nationale und internationale Arbeit auf dem Gebiet der Krisenprävention und -bewältigung werde durch die weltweite Vernetzung von Forschungseinrichtungen weiter vorangebracht. Der Bund stelle sich mit der finanziellen Beteiligung am Aufbau der UN-University seiner globalen Verantwortung: „Die Bundesregierung mobilisiert mit ihrer Strategie für eine nachhaltige Entwicklung die Forschung für eine lebenswerte Welt der Zukunft.“

NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler erklärte: „Ohne Zweifel hat die Ansiedlung des ersten Forschungs- und Ausbildungszentrums der UNU in Deutschland für die Wissenschafts- und Forschungslandschaft Nordrhein-Westfalens einen besonderen Stellenwert. Mit der Unterstützung des Projektes verbinden wir das Ziel, die internationale Wissenschaftsregion NRW und Bonn weiter auszubauen.“ Das Forschungs- und Ausbildungszentrum für Umwelt und menschliche Sicherheit werde in die bestehende wissenschaftliche und entwicklungspolitische Landschaft des A-B-C-Raumes (Aachen-Bonn-Köln) eingegliedert. Hierfür finde die United Nations University hervorragende Bedingungen vor, stelle aber auch selbst als internationales Forschungs- und Ausbildungszentrum eine große Bereicherung der bestehenden nordrhein-westfälischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft dar. „Die internationale Wissenschaftsregion Bonn erhält ein weiteres Highlight“, sagte Behler.

„Das Ziel der Arbeit des Institutes wird es sein, Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteuren das Wissen zu vermitteln, mit solchen Umweltveränderungen effektiver als bislang umzugehen und sie in Zukunft möglichst zu vermeiden“, erläuterte Hans van Ginkel, Rektor der United Nations University. „Damit fügt sich das Institut hervorragend in die thematische Landschaft der United Nations University ein: Unser Auftrag ist es, zur Lösung der dringenden globalen Probleme beizutragen, denen sich die Vereinten Nationen, ihre Mitgliedsstaaten und deren Bürger gegenübersehen.“

Bonn sei bereits mit elf UN-Organisationen zu einem weltweit bekannten Kompetenzzentrum geworden, das sich den global wichtigen Fragen des Klimaschutzes und der Entwicklungszusammenarbeit annehme, erklärte Oberbürgermeisterin Dieckmann. „Der neue Forschungszweig der UN-University passt hervorragend in dieses Arbeitsprofil. Das gilt auch für zwei weitere UN-Sekretariate, um die sich die Bundesregierung für Bonn derzeit bemüht. Dabei handelt es sich um das PIC-Sekretariat (Abkommen über Umweltchemikalien) und das POPs-Sekretariat (Abkommen über organische Schadstoffe). Für Bonn ist die UN-University ein weiterer wichtiger Baustein als Stadt mit internationaler Profilierung.“

Keine Region dieser Erde könne und dürfe sich der Diskussion um Umwelt, Klima und Naturrisiken entziehen, so NRW-Bildungsministerin Behler. Alle seien – wenn auch mit unterschiedlichen Folgen – betroffen. „Es gibt eine gemeinsame Verantwortung der Staatengemeinschaft, der absehbar weiter zunehmend negativen Entwicklung auf dem Gebiet vor allem der schleichenden chronischen Umweltveränderungen nicht tatenlos zuzusehen.“ Nordrhein-Westfalen werde mit der Unterstützung dieses Projektes seine Internationalität weiter verstärken und die Potenziale, die in der Region bereits vorhanden sind, in den Dienst der Vernetzung und der Weitergabe des Wissens über Naturrisiken und die Vorsorgemöglichkeiten stellen.

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