Höhepunkte der Helmholtz-Forschung

„Der absolute Höhepunkt war die Verleihung des Nobelpreises an den Helmholtz-Physiker Peter Grünberg, der im Forschungszentrum Jülich den Riesenmagnetowiderstand entdeckt hat“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

2007 war auch ein Jahr der Großgeräte, in dem der Startschuss für den europäischen Röntgenlaser XFEL am DESY und den internationalen Teilchenbeschleuniger FAIR an der Gesellschaft für Schwerionenforschung gefallen ist. Am Forschungszentrum Jülich wurde der schnellste zivile Computer der Welt in Betrieb genommen und am DKFZ wird ein extrem starker Magnetresonanz-Tomograf für die Forschung aufgebaut. Das Forschungsschiff Polarstern (Alfred-Wegener-Institut) zählt auch nach 25 Jahren im Dienst der Forschung zu den leistungsfähigsten Eisbrecherschiffen der Welt und hat 2007 die Entdeckung neuer Lebewesen unter dem Larsen-Schelfeis vor der Antarktis ermöglicht.

Seit dem erfolgreichen Start im Juni sendet der Radarsatellit TerraSAR-X, wissenschaftlich betreut vom DLR, detailreiche Bilder zur Erde, die für die Umweltforschung, aber auch Stadt- und Verkehrsplanung wertvolle Informationen liefern. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ entwickeln mit Pflanzenkläranlagen neue Verfahren für die Grundwassersanierung an ehemaligen Standorten von Chemie- und Schwerindustrie. Ein neuartiger Pilot-Bioreaktor verwandelt am Forschungszentrum Karlsruhe Stroh und andere Reststoffe zu „flüssigem Gold“ wie hochwertigen Treibstoffen aber auch anderen Produkten, die bisher nur aus Öl hergestellt werden. Und in Ketzin in Brandenburg erproben Geowissenschaftler vom GeoForschungsZentrum Potsdam die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid.

Am GKSS-Forschungszentrum entwickelte Werkstoffe speichern nun bereits in kurzer Zeit große Mengen an Wasserstoff, so dass kompakte Speicher für den Energieträger in greifbare Nähe rücken. In neuartigen Nanomaterialien können Forscher des Hahn-Meitner-Instituts Berlin nun gezielt die elektrischen Eigenschaften beeinflussen. Und mit dem Rechenprogramm „Starwall“ haben Fachleute des IPP berechnet, wie das Plasma in einem zukünftigen Fusionskraftwerk stabiler durch Magnetfelder eingeschlossen werden kann.

Auch die Gesundheitsforschung meldet große Erfolge: So wurde dank der Grundlagenarbeit von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung der Wirkstoff Epothilon in den USA als Krebsmedikament zugelassen. Wissenschaftler des GSF-Forschungszentrums haben einen Weg gefunden, um Virus-induzierte Tumore von Mäusen im Wachstum zu bremsen. Ein Team am MDC impfte Mäuse mit Diabetes vom Typ 1 erfolgreich gegen diese Autoimmunerkrankung. Möglicherweise lässt sich das Prinzip sogar auch andere Autoimmunerkrankungen übertragen.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 26.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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